Aktien New York Ausblick: Verluste erwartet vor Inflationsdaten am Freitag
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen könnten am Donnerstag an ihre
schwächere Vortagstendenz anknüpfen. Nach der Rekordrally laute das
Motto derzeit, Luft zu holen, schrieben am Morgen die Experten der
Commerzbank. Investoren zeigten sich vorsichtig vor den
PCE-Inflationsdaten, die am Freitag veröffentlicht werden und als
wichtigstes Inflationsmaß der US-Notenbank Fed gelten. Sie warten
gespannt auf neue Signale für die Geldpolitik.
Eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt wurde der Dow Jones
Industrial vom Broker IG 0,1 Prozent tiefer auf
46.058 Punkte taxiert. Der stark auf Technologiewerte ausgerichtete
Nasdaq 100 geriet vorbörslich etwas deutlicher unter
Druck. Seine Indikation lag 0,6 Prozent tiefer bei 24.360 Zählern.
Der Fed-Chef Jerome Powell habe jüngst darauf hingewiesen, dass es
derzeit "keinen risikofreien Weg" für die US-Geldpolitik gebe,
erwähnten am Donnerstag die Experten der UBS. Die Fed müsse bei der
Gestaltung ihrer Geldpolitik ein schwieriges Gleichgewicht zwischen
Inflationsrisiken und einem schwächeren Arbeitsmarkt finden. Für
Anleger sei dies aber kein Grund, um aufzugeben. In verschiedenen
Anlageklassen bestünden weiterhin gute Chancen und dazu zählten auch
Aktien - nicht zuletzt wegen der Investitionen in Künstliche
Intelligenz (KI).
Eine zunehmende Rolle im KI-Umfeld könnte Intel
spielen mit seiner Suche nach Partnerschaften. Der US-Chipkonzern
sucht offenbar weiter nach prominenter Unterstützung für seinen
Umbau. Nach der Zusage von Nvidia berichtete die
Nachrichtenagentur Bloomberg am Vorabend kurz vor US-Börsenschluss,
man werbe auch um Apple . Dies hatte den Kurs am
Vorabend schon weiter angetrieben und nun notieren die Intel-Aktien
vorbörslich nochmals 1,2 Prozent höher.
Mit Lithium Americas könnte auch eine andere Aktie an
ihre noch ausgeprägtere Vortagsrally anknüpfen. Nachdem sich der
Kurs am Vortag schon fast verdoppelt hatte, steuern die Aktien des
Lithium-Förderers am Donnerstag nochmals auf einen Kurssprung um
fast 20 Prozent zu. In Verbindung steht all dies mit der
Spekulation, dass die Trump-Regierung ein Interesse an einer
Beteiligung haben soll.
Um 3,3 Prozent nach unten geht es vorbörslich jedoch bei Oracle
- einer Aktie, in die zuletzt auch viel KI-Fantasie
eingepreist worden war. Die Titel des Softwarekonzerns wurden vom
Analysehaus Rothschild & Co mit einer Verkaufsempfehlung in die
Bewertung aufgenommen. Als Begründung heißt es, der Markt
überschätze deutlich den Wert der Cloud-Einnahmen des Unternehmens.
Der deutsche Sandalenhersteller Birkenstock hat
angesichts einer starken Nachfrage seine Umsatzprognose angehoben
und kündigte den Erwerb einer neuen Produktionsstätte bei Dresden
an, um die eigene Produktion zu steigern. Für die Aktien, die an der
New Yorker Börse notiert sind, ging es daraufhin vorbörslich um 4,6
Prozent nach oben.
Die Aktien des Gebrauchtwagenhändlers CarMax dagegen
stürzten vorbörslich um mehr als 12 Prozent ab, nachdem auf
vergleichbarer Basis ein überraschender Umsatzrückgang vermeldet
wurde. Dies wurde auf vorgezogene Käufe zurückgeführt: Die Kunden
hätten es im Vorquartal eilig gehabt, der Einführung von Zöllen auf
importierte Autos zu entgehen. Dieser Effekt habe sich nun
umgedreht, hieß es./tih/jha/