FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den leichten Gewinnen vom Vortag haben
die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag wieder etwas auf
die Bremse getreten. "Die Richtungssuche geht weiter", konstatierte
Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners. Solange nicht klar sei,
wohin die Reise gehe, hielten sich Käufer und Verkäufer zurück. Das
einzige Motto der Anleger scheine "Abwarten" zu sein.
Der Dax sank zuletzt um 0,4 Prozent auf 23.585
Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor
0,3 Prozent auf 30.223 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx
50 ging es um 0,2 Prozent abwärts.
Auch die New Yorker Börsen hatten sich am Vorabend etwas tiefer
orientiert. Nach der Rekordrally seien Anleger dort dazu
übergegangen, durchzuatmen, schrieb am Morgen die Commerzbank. Sie
zeigten sich vorsichtig vor der Veröffentlichung der
PCE-Inflationsdaten an diesem Freitag, die als wichtigstes
Inflationsmaß der US-Notenbank Fed gelten.
Aktien aus dem Medizintechnikbereich gerieten wegen Zollsorgen unter
Druck. Verwiesen wurde auf eine Mitteilung des
US-Handelsministeriums, wonach seit Anfang September höhere Abgaben
auf US-Importe bestimmter Medizinprodukte geprüft werden. So fielen
die Titel von Siemens Healthineers als schwächster
Dax-Wert um. 4,2 Prozent. Im MDax gaben Carl Zeiss
Meditec um 3,3 Prozent nach. Sartorius
, Qiagen , Fresenius und
Fresenius Medical Care aus dem Dax erwischte es mit
Abgaben von bis zu 1,0 Prozent weniger stark.
Aktuelle Zahlen und der Ausblick von KWS Saat ließ
die Anleger weitgehend kalt: Die Papiere zeigten sich am Vormittag
unverändert bei 63,80 Euro. Der Saatguthersteller verzeichnete im
abgelaufenen Geschäftsjahr wegen sinkender Anbauflächen einen Umsatz
auf Vorjahresniveau und einen Ergebnisrückgang (Ebitda) von gut 13
Prozent. Analyst Konstantin Wiechert von der Baader Bank monierte,
dass die Ergebniskennziffern die Erwartungen klar verfehlt hätten.
In den kommenden Jahren soll das Wachstum aber beschleunigt werden.
Bereits am Vortag hatte KWS eine Dividendenerhöhung auf 1,25
(Vorjahr 1,00) Euro je Aktie vorgeschlagen.
Der Biokraftstoff-Hersteller Verbio verbuchte im
vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 einen operativen
Verlust, verglichen mit einem Vorjahresgewinn. Dies sei maßgeblich
beeinflusst worden durch gesunkene Gewinnspannen für Bioethanol und
Biomethan, hieß es. Damit seien die vorab veröffentlichten Eckdaten
bestätigt worden, bemerkte Jefferies-Analyst Constantin Hesse. Der
Ausblick auf das neue Geschäftsjahr entspreche den Erwartungen. Der
Aktienkurs stieg um 4,6 Prozent./edh/stk