FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt bleibt am
Mittwochnachmittag ohne Schwung. Der Dax notierte
zuletzt 0,1 Prozent höher bei 23.642 Punkten. Mit dem anhaltenden
Pendeln um die Marke von 23.600 Punkten bleibt der deutsche
Leitindex auf Richtungssuche. Der MDax zeigte sich
kaum verändert bei 30.260 Zählern. Für den Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 ging es um 0,2 Prozent abwärts.
Erneut waren Rüstungswerte gefragt. Fehlende
Verhandlungsbereitschaft des Kreml im Ukraine-Krieg und Verletzungen
des Nato-Luftraums durch Russland haben nach Angaben der
US-Regierung auch bei US-Präsident Donald Trump eine Kehrtwende
ausgelöst. Trump sprach sich für den Abschuss russischer Flugzeuge
in Nato-Territorium aus und sieht die Siegchancen der Ukraine im
Krieg mit Russland nun optimistischer. Die Aktien von Rheinmetall
zogen um 2,0 Prozent an. Die Papiere von Renk
und Hensoldt verteuerten sich um 5,1
beziehungsweise 4,5 Prozent.
Ein skeptischer Branchenkommentar der Deutschen Bank hinterließ bei
den Chemiewerten Spuren. Allen voran galt dies für die Aktien von
Lanxess , die nach einer gestrichenen Kaufempfehlung
um 6,7 Prozent abrutschten. Evonik verloren 2,6
Prozent, ebenfalls wegen einer Abstufung. Die Papiere von BASF
büßten 1,2 Prozent ein und jene des
Chemikalienhändlers Brenntag am Dax-Ende 2,5 Prozent.
Ein weiterer Aktienrückkauf der Commerzbank trieb die
Aktien um 2,7 Prozent nach oben an die Dax-Spitze. Seit Jahresbeginn
haben die Papiere ihren Wert bereits mehr als verdoppelt. Das
Geldhaus will bis Mitte Februar 2026 bis eine Milliarde Euro für den
Kauf eigener Aktien ausgeben. Mit dem danach geplanten Einzug der
Papiere würde die Beteiligung der italienischen Großaktionärin
Unicredit steigen, die jetzt schon direkt und über
Finanzinstrumente rund 29 Prozent der Anteile hält. Ab 30 Prozent
müssten die Italiener ein Übernahmeangebot für die übrigen
Commerzbank-Aktien abgeben.
Beim Verpackungshersteller Gerresheimer nimmt die
Talfahrt wegen schlechter Nachrichten kein Ende. Der neue Finanzchef
Wolf Lehmann muss sich gleich im ersten Monat seiner Tätigkeit einer
Prüfung durch die Finanzaufsicht Bafin stellen. Demnach liegen
konkrete Anhaltspunkte dafür vor, dass gegen
Rechnungslegungsvorschriften verstoßen wurde. Das Unternehmen sagte
seine Kooperation zu, um den Sachverhalt zu klären. Dabei vertrat
Gerresheimer die Auffassung, korrekt bilanziert zu haben. Die Aktie
sackte um bis zu 38 Prozent auf den tiefsten Stand seit dem Jahr
2010 ab. Zuletzt betrug das Minus noch 16 Prozent.
Die Aktien von Bechtle und Cancom
verbuchten nach positiven Analystenstudien Kursgewinne von 4,3
beziehungsweise 2,0 Prozent. Die Investmentbank Exane BNP stufte die
Bechtle-Papiere von "Underperform" gleich doppelt auf "Outperform"
hoch und die Cancom-Titel von "Underperform" auf "Neutral". Analyst
Martin Jungfleisch zeigte sich in einer Studie optimistischer für
die beiden IT-Dienstleister.
Die Aktien von SFC Energy profitierten von weiteren
Bestellungen und stiegen um 3,7 Prozent auf den höchsten Stand seit
April. Anfang August waren die Papiere nach einer überraschenden
Gewinnwarnung des beim Brennstoffzellen-Anbieters in der Spitze um
fast ein Drittel abgestürzt./edh/jha/