Wiener Börse (Mittag) - ATX wenig verändert / An großem September-Verfall - Bau- und Industriewerte legen weiter zu - AT&S nach starkem Vortag mit Abgaben
Der Wiener Aktienmarkt hat am Freitag seine Erholungsgewinne vom Vortag behauptet. Weitere Zuwächse aus dem Frühhandel wurden im Vormittagsverlauf aber wieder abgegeben. Der ATX notierte gegen Mittag noch zarte 0,03 Prozent höher bei 4.637 Punkten. Damit steuert der Leitindex auf einen kleinen Wochenverlust zu. Der ATX Prime stieg am Freitag um 0,06 Prozent auf 2.315 Zähler. Die wichtigsten europäischen Indizes tendierten ebenfalls nur wenig verändert.
Konjunkturseitig dürfte der Wochenausklang ruhig verlaufen und auch von Unternehmensseite blieb die Nachrichtenlage bisher überschaubar. Allerdings könnte im weiteren Tagesverlauf wegen des großen Verfalls an den Terminbörsen noch einmal Bewegung in die Märkte kommen. Zu diesen Terminen können Aktienkurse und auch Indizes ohne wesentliche Nachrichten spürbar schwanken, während die Fristen der Anleger zur Verwirklichung von Derivatgeschäften ablaufen.
Gebremst wurde der ATX von den Schwergewichten Erste Group und Verbund, die jeweils 0,7 Prozent einbüßten. Andritz und OMV fielen um bis zu 0,3 Prozent. BAWAG legten hingegen 0,8 Prozent zu.
Die Bauwerte Porr und Strabag knüpften mit Zuwächsen von 2,1 respektive 0,6 Prozent an die Vortageserholung an. Die Titel werden ab Montag im ATX enthalten sein. Aus dem Leitindex fallen im Gegenzug die Aktien der Telekom Austria und Mayr Melnhof, die am Freitag wenig bewegt tendierten.
Gefragt waren auch Industriewerte. Unter diesen zogen voestalpine um 1,5 Prozent an. Der Stahlkonzern sei ihr bevorzugter Wert aus der Branche, schrieben die Barclays-Analysten in einem Sektorkommentar.
AT&S kamen hingegen um 3,6 Prozent zurück. Am Vortag hatten die Titel mit deutlichen Gewinnen von rund neun Prozent auf den Einstieg Nvidias beim kriselnden AT&S-Kunden Intel reagiert. Die Partnerschaft der US-Unternehmen sieht eine gemeinsame Hardwareentwicklung für Rechenzentren und PC vor. Für AT&S dürfte diese Zusammenarbeit eine höhere Nachfrage nach IC-Substraten bedeuten und insbesondere die mittelfristigen Aussichten für die Produktionskapazitäten in Chongqing deutlich verbessern, schrieb Erste-Analyst Daniel Lion.
spa/ger
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