Aktien Europa: Gewinne - Technologiewerte erneut stark
AMSTERDAM/LONDON/PARIS/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste
Aktienmärkte haben am Donnerstag vergleichsweise deutlich zugelegt.
Sie folgten damit den steigenden US-Futures. Nach anfänglicher
Zurückhaltung scheint sich damit eine positive Interpretation der
jüngsten US-Notenbanksitzung durchzusetzen.
"Die US-Notenbank fährt weiter auf Sicht und schaltet nach der
gestrigen ersten Zinssenkung in diesem Jahr nicht auf Autopilot mit
Lockerungsmechanismus", stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar
vom Broker RoboMarkets fest. "Sie schaut sich die zukünftigen Daten
genau an und entscheidet von Sitzung zu Sitzung." Das sei zwar etwas
weniger Lockerung als von den Optimisten erhofft, aber genau das,
was die Mehrheit hören wollte.
Der EuroStoxx 50 gewann am Mittag 1,18 Prozent auf
5.433,24 Punkte. Außerhalb des Euroraums ging es für den Schweizer
SMI um 0,34 Prozent auf 12.039,56 Zähler aufwärts.
Der britische FTSE 100 zog um 0,24 Prozent auf
9.230,36 Punkte an.
Stärkste Gewinner waren die zinssensiblen Technologiewerte. Sie
knüpften damit an den Vortagsanstieg an. Die Sektorschwergewichte
SAP und ASML ragten mit 4,2 Prozent
bzw. 3,9 Prozent Aufschlag heraus.
Zu den Gewinnern gehörten auch Aktien des dänischen Pharmakonzerns
Novo Nordisk , die um 5,3 Prozent kletterten und sich
damit nach der über einjährigen Talfahrt des Kurses weiter
stabilisierten. Sie reagierten damit auf günstige Studiendaten. Laut
dem Abnehmmittel-Pionier weist das Medikament Ozempic zur
Gewichtsreduktion deutlich bessere Eigenschaften als der
Konkurrenzwirkstoff Dulaglutide des US-Herstellers Lilly
auf, was die Senkung kardiovaskulärer Risiken wie
Herzinfarkten und Schlaganfällen sowie des Sterberisikos durch
Übergewicht angeht. Dies habe eine Vergleichsstudie ergeben.
Neuigkeiten gab es zudem zu Roche , deren Anteile um
0,3 Prozent stiegen. Der Schweizer Pharmakonzern übernimmt für bis
zu 3,5 Milliarden US-Dollar die amerikanische 89bio. Das
Biopharma-Unternehmen leistet laut Roche Pionierarbeit bei der
Entwicklung innovativer Therapien zur Behandlung von Leber- und
kardiometabolischen Erkrankungen.
Verluste erlitten dagegen Swatch . Enttäuschende Daten
zu den Schweizer Uhrenexporten im August belasteten die Aktie des
Unternehmens. Nach anfänglich stärkeren Abgaben ging es um knapp ein
Prozent nach unten./mf/stk