ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax bröckelt vor US-Zinsentscheid
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem festeren Wochenauftakt hat der
deutsche Aktienmarkt am Dienstag moderat nachgegeben. Der Dax
notierte am Vormittag 0,4 Prozent tiefer bei 23.644
Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen büßte
0,3 Prozent auf 30.388 Zähler ein. Für den Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 ging es um 0,2 Prozent bergab.
Im Fokus steht die US-Notenbanksitzung, die am Dienstag beginnt und
am Mittwoch mit der Zinsentscheidung endet. Dafür könnte es am
Dienstag mit den Einzelhandelsdaten aus den USA noch einmal letzte
konjunkturelle Impulse geben, die für den geldpolitischen Spielraum
von Bedeutung sind. Anleger gehen fest davon aus, dass die Fed
erstmals in diesem Jahr ihren Leitzins senken wird. Einige halten
sogar einen großen Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte für möglich.
"Die Notenbank bringt den Ball ins Rollen - doch wie schnell er an
Fahrt gewinnt, entscheiden Inflation und Konjunktur", bemerkte
Marktanalyst Maximilian Wienke von eToro. Entscheidend sei aber
nicht die September-Sitzung selbst, sondern die Signale für die Zeit
danach. Auf Notenbankchef Jerome Powell laste ein enormer Druck,
auch wegen eines Machtkampfs mit US-Präsident Donald Trump. Im
Streit um die Entlassung der Fed-Vorständin Lisa Cook hat Trump in
der Nacht auf Dienstag vor Gericht einen weiteren Rückschlag
erlitten.
Aus Branchensicht waren die Aktien der Versicherer und Banken am
wenigsten gefragt. So gehörten die Papiere von Munich Re
, Hannover Rück , Allianz
, Deutsche Bank und Commerzbank
mit Verlusten zwischen 0,9 und 1,6 Prozent zu den
schwächsten Werten im Dax.
Dagegen erklommen die Anteilsscheine von Rheinmetall
mit 1.983 Euro ein weiteres Rekordhoch und gewannen zuletzt noch 0,7
Prozent. Bestätigte Kaufempfehlungen der Deutschen Bank und des
Bankhauses Metzler für den Rüstungstitel könnten neben den anhaltend
förderlichen Branchentrends dazu beigetragen haben.
Die Titel von Beiersdorf litten unter einer
gestrichenen Kaufempfehlung des Analysehauses Jefferies und
verbilligten sich um 1,4 Prozent. Die Marke Nivea kämpfe mit dem für
die Aktie des Konsumgüterherstellers wichtigen Wachstum, begründete
David Hayes seine am Dienstag vorliegende Neubewertung der Aktie.
Zudem erschienen die Hoffnungen auf Innovationen im laufenden
Halbjahr zu optimistisch.
Die Aktien von Atoss Software setzten mit plus 6,1
Prozent zu einem Erholungsversuch an, nachdem die Privatbank Metzler
eine Kaufempfehlung ausgesprochen hatte. Zur Begründung verwies
Analyst Oliver Frey auf den Kurseinbruch um ein Drittel in den
vergangenen acht Wochen. Die Kurskorrektur bringe für Anleger eine
attraktive Chance mit sich. Mit Atoss setzten sie auf ein
Unternehmen, das ein starkes Finanzprofil mit einer führenden
Position im strukturell wachsenden Markt für Personalmanagement
verbinde.
Die seit Mitte Juli um rund 60 Prozent abgestürzten Papiere von
Norcom setzten ihre starke Erholung seit Wochenstart
mit einem Kursanstieg von 63 Prozent fort. Tags zuvor waren die
Titel des IT-Dienstleisters bereits um 88 Prozent hochgeschossen.
Fundamentale Nachrichten dafür waren zunächst nicht
ersichtlich./edh/stw