Wiener Börse (Nachmittag) - ATX legt 0,8 Prozent zu / Nach US-Arbeitsmarktdaten - Zumtobel nach Zahlen im Minus - Verbund-Aktien erholt
Die Stabilisierung am Wiener Aktienmarkt hat am Donnerstag an Fahrt aufgenommen. Am Nachmittag stand der ATX 0,85 Prozent im Plus bei 4.636 Punkten. Für den ATX Prime ging es 0,81 Prozent auf 2.310 Zähler hoch.
Zuletzt hatten die Unsicherheiten rund um die Zollpolitik des US-Präsidenten, ausbleibende Erfolge im Ringen um einen Frieden in der Ukraine sowie die Sorgen vor der hohen Staatsverschuldung in mehreren großen Volkswirtschaften die Anleger wieder aus dem Risiko gehen lassen. Dies zeigte sich zu Wochenbeginn insbesondere bei steigenden Renditen am Anleihemärkten. Vor diesem Hintergrund kam der ATX bis zu fünf Prozent von seinem bisherigen Jahreshoch von Mitte August zurück bis an die 50-Tage-Linie, einem viel beachteten mittelfristigen Trendindikator.
Am morgigen Freitag steht der monatliche Arbeitsmarktbericht der US-Regierung an, der mit ausschlaggebend für die September-Sitzung der US-Notenbank sein dürfte. Letzte Indikatoren gab es am Donnerstag in Form des ADP-Reports und der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, wobei beide etwas schwächer ausfielen als erwartet. Die Zinssenkungserwartungen dürften sich folglich weiter verfestigen; der ATX reagierte jedoch nur wenig auf die Daten.
In Wien gab es am Berichtstag Zahlen von Zumtobel einzuordnen. Der Vorarlberger Leuchtenkonzern ist mit weniger Umsatz und einem Verlust nach Steuern ins Geschäftsjahr 2025/26 gestartet, schnitt jedoch etwas besser ab als befürchtet. Die Papiere pendelten um die Vortageslinie und standen zuletzt 0,6 Prozent im Minus.
Inzwischen hoben die Analysten der Erste Group ihr Kursziel für die Andritz-Aktien von 69 auf 71,9 Euro an und bekräftigten ihre Kaufempfehlung. Ein insgesamt starker Auftragsbestand und eine solide Margenentwicklung würden eine höhere Bewertung rechtfertigen, schrieb Analyst Daniel Lion. Die Anteilsscheine der Steirer notierten zuletzt 0,7 Prozent fester bei 59,85 Euro.
Unterstützung bekam der ATX auch von den schwer gewichteten Verbund-Anteilen, die sich um 1,6 Prozent von ihrem jüngsten Tief erholten. In geringerem Ausmaß galt dies auch für EVN mit plus 0,2 Prozent. Europaweit waren Titel aus der Branche wieder gefragt, nachdem sie zu Wochenbeginn von steigenden Anleiherenditen belastet worden waren.
Unter den übrigen Schwergewichten stiegen OMV um 0,4 Prozent. Unter den Banken gaben RBI um 0,3 Prozent nach, während Erste Group und BAWAG bis zu 1,7 Prozent zulegten.
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