Unicredit-Chef: Haben bald 30 Prozent Anteil an Commerzbank
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die italienische Unicredit
Orcel skizzierte ein mögliches Vorgehen bei einer Übernahme: "Für uns geht es um mehr Erträge. Wir werden das Filialnetz nicht antasten, wir werden in das Netz investieren", sagte der Manager. "Ich denke, dass in der Zentrale eine große Zahl Arbeitsplätze wegfallen würde, aber weitaus weniger als herumerzählt wurde." Der Unicredit-Chef betonte mit Blick auf die Commerzbank: "In fünf oder sieben Jahren würden sie wahrscheinlich mehr Jobs streichen als bei einer Konsolidierung mit uns, weil sie es müssen."
Die Unicredit war vor einem Jahr in großem Stil bei der Commerzbank
eingestiegen und hatte ihren Anteil an dem Dax
Orcel lässt Übernahmeangebot offen
Ob und wann die Unicredit ein solches Angebot vorlegen würde, ließ Orcel offen. Letztlich sei ein Zusammenschluss "eine Frage, die die Aktionäre entscheiden müssen, und eine Frage für den Vorstand und die Teams". Die Unicredit habe in den vergangenen Monaten gelernt, dass sie auch die Politik stärker einbeziehen müsse. "Wir sind hier und sind froh über jeden konstruktiven Dialog mit jedem, der das möchte", bekräftigte Orcel.
Orcel wirbt seit Monaten unbeeindruckt von allen Widerständen in Deutschland für die Vorzüge eines grenzüberschreitenden Zusammenschlusses: Die Unicredit, die im deutschen Markt mit der Hypovereinsbank (HVB) bereits ein Standbein hat, sieht Chancen im Geschäft mit Privat- und Mittelstandskunden.
Große Widerstände in Deutschland
Management und Betriebsrat der Commerzbank lehnen Orcels Vorgehen ebenso wie die Bundesregierung als "feindlich" und "unfreundlich" ab. In Deutschland sind die Sorgen groß, dass eine Fusion der beiden Großbanken hierzulande Stellenabbau und Filialschließungen nach sich ziehen würde./ben/DP/jha
ISIN DE0008469008 DE000CBK1001 IT0005239360
AXC0105 2025-09-04/12:03
Relevante Links: Commerzbank AG, UniCredit S.p.A.