AKTIEN IM FOKUS: Analystenlob treibt Adidas an die Dax-Spitze - Puma schwächelt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien des Sportartikelherstellers Adidas
James Grzinic vom Analysehaus Jefferies sprach Adidas eine Kaufempfehlung aus und verwies dabei auf den "brutalen Wertverlust" der vergangenen Wochen und Monate. Im laufenden Jahr haben die Aktien Sportartikelhersteller noch immer rund 28 Prozent eingebüßt. Grzinic sieht allerdings viele Wachstumstreiber und einen weiteren Ausbau des Marktanteils in den kommenden Quartalen - trotz Unsicherheiten mit Blick in die USA.
Adidas ist aus Sicht des Jefferies-Experten sogar ein Gewinner in Bezug auf die US-Zollpolitik und die Dollar-Schwäche, zumal der Dax-Konzern 80 Prozent seines Umsatzes außerhalb Nordamerikas mache. Grzinic kann sich eine Erhöhung der Unternehmensprognose für 2025 im Oktober zur Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal gut vorstellen. Im Juli hatte Adidas den Ausblick nach den Halbjahreszahlen noch beibehalten, unter anderem wegen der US-Risiken, was die Anleger damals schwer enttäuschte.
Nun sprangen die Aktien zur Wochenmitte zurück über die 21-Tage-Linie, um die sie zuletzt gependelt haben. Diese gilt unter charttechnisch interessierten Anlegern als Indikator für den kurzfristigen Trend. Damit starteten die Papiere einen neuen Erholungsversuch, nachdem sie sich zuletzt wieder der Talsohle bei 160 Euro genähert hatten. In diesem Bereich hatten seit 2023 gleich mehrere Tiefpunkte gelegen.
Für zusätzlichen Rückenwind sorgte JPMorgan-Analystin Wendy Liu, die Adidas den Stempel "Positive Catalyst Watch" aufdrückte und das Votum "Overweight" beibehielt. Liu geht davon aus, dass die Resultate des dritten Quartals die Bewertung wieder antreiben dürften. Die Erwartungen seien durch die bisherige Kursschwäche im laufenden Jahr ausreichend zurechtgerückt worden. Auf dem aktuellen Niveau sieht die Expertin ein attraktives Verhältnis zwischen Chancen und Risiken.
Liu lobte Adidas außerdem für ein gutes Management des Produktportfolios und eine disziplinierte Kostenkontrolle, welche die Profitabilität in diesem und dem kommenden Jahr stütze. Zwar sei eine Schwäche bei den Terrace-Produkten von Adidas zu erwarten, diese könne aber von anderen Bereichen ausgeglichen werden. Auch Jefferies-Experte Grzinic hält die Sorgen der Anleger bezüglich einer zu hohen Abhängigkeit von Terrace-Produkten, die sich ihrem Zenit näherten, für übertrieben.
Im Gegenzug schaut JPMorgan-Analystin Liu jedoch kritisch auf Puma
und stufte das MDax-Unternehmen von "Neutral" auf "Underweight" ab.
Die Neuausrichtung des Sportartikelherstellers unter neuer Führung
sei langwierig und mit immensen Umsetzungsrisiken behaftet. Liu
erinnerte an eine vorige Umstrukturierung im Jahr 2013, die fünf
Jahre gedauert habe. Parallel bleibe die Konkurrenz für Puma hart,
zusätzlich erschwert durch das Comeback von Nike
Die Puma-Aktien rutschten am Mittwoch vorerst wieder unter die 50-Tage-Durchschnittslinie als Indikator für den mittelfristigen Trend. Sie näherten sich wieder mehr dem jüngsten Tief seit 2016, das im August bei gut 17 Euro zu Buche stand. Seit Jahresbeginn haben die Papiere ihren Wert mehr als halbiert. Laut JPMorgan-Expertin Liu habe die Puma-Aktie in den vergangenen Tagen zwar etwas von Übernahmefantasie profitiert. Diesbezüglich sieht sie allerdings einige Fallstricke./niw/tih/mis
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AXC0131 2025-09-03/12:14