ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax startet September über 24.000 Punkten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem leicht schwächeren August ist der
Dax positiv in den September gestartet. Am Montag
schloss der deutsche Leitindex 0,57 Prozent höher bei 24.037,33
Punkten und kletterte damit wieder über die runde Marke von 24.000
Zählern, um die er zuletzt pendelte. Frische Impulse gab es jedoch
kaum, weil in den USA wegen des Feiertags "Labor Day" kein Handel
stattfindet. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen
gewann derweil 0,53 Prozent auf 30.466,03 Punkte.
Für eine positive Grundstimmung sorgte der Umsatzsprung durch
KI-bezogene Produkte beim chinesischen Handelsriesen Alibaba
. Zudem hellte sich in der Eurozone die Stimmung in
den Industrieunternehmen im August etwas stärker auf als zunächst
ermittelt. Für Deutschland wurde die erste Schätzung aber minimal
nach unten korrigiert.
Für den Dax gehe es weiter darum, die 24.000er-Marke nicht allzu
weit aus den Augen zu verlieren oder sogar zu halten, um kein
Korrektursignal auszusenden, kommentierte Kapitalmarktstratege
Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Die kommenden Tage nach dem
"Labor Day" sind aus Sicht der Experten des Bernecker Börsenbriefs
daher besonders interessant. Im historischen Vergleich seien sie ein
Frühindikator dafür gewesen, ob es eine Jahresendrally geben werde
oder nicht.
Der September gilt allerdings als schwacher Börsenmonat. Er habe
sich "oft als stürmisch und unkalkulierbar gezeigt", schrieb
Marktbeobachter Andreas Lipkow. Mit Blick auf den
US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, die bald darauf anstehende
Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed und zwei wichtige Prozesse vor
dem Supreme Court spräche vieles dafür, dass es an den Aktienmärkten
turbulent zugehen könnte.
Vor dem obersten US-Gerichtshof geht es einerseits um die
Rechtmäßigkeit der Zölle von Donald Trump und andererseits um die
vom US-Präsidenten angestrebte Entlassung von Fed-Gouverneurin Lisa
Cook. "Und jede dieser beiden Entscheidungen wird weitreichende
Konsequenzen für die Entwicklung der USA und damit auch für die
Entwicklung der Börsen haben", warnte Portfolio-Manager Thomas
Altmann von QC Partners. Hier in Europa bleibe zudem die politische
Krise Frankreichs ein großer Unsicherheitsfaktor für die Börsen.
Zum Wochenstart verbuchten die wichtigsten Indizes aber Gewinne: Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg letztlich um
0,29 Prozent auf 5.367,08 Punkte. Der französische CAC 40
konnte sich genau wie der Londoner FTSE 100
knapp im Plus halten. In Zürich gab der SMI
leicht nach.
Bei den Unternehmen hatten hierzulande erneut Rüstungsaktien die
Nase vorn. Nach deutlichen Gewinnen am Freitag stiegen Rheinmetall
an der Dax-Spitze um weitere 3,5 Prozent. Renk
gewannen im MDax 7,2 Prozent und Hensoldt
legten dort um 4,4 Prozent zu. Als Kurstreiber gilt
unter anderem, dass sich die Hoffnungen auf einen Waffenstillstand
in der Ukraine vorerst zerschlagen haben.
Bayer verloren als einer der schwächsten Werte im Dax
0,7 Prozent. Damit zollten die Papiere des Agrarchemie- und
Pharmaunternehmens ihrer deutlichen Erholung vom August-Tief noch
etwas mehr Tribut. Mit dem Wirkstoff Vericiguat verfehlte Bayer das
primäre Studienziel für die Therapie einer Form der chronischen
Herzinsuffizienz ohne kürzliches Herzinsuffizienz-Ereignis.
Teamviewer sprangen derweil im MDax um 11,9 Prozent
nach oben, denn die Bank of America stufte das Papier um gleich zwei
Stufen auf "Buy" hoch und hob das Kursziel auf 16,30 Euro an. Die
KI-Fähigkeiten des Softwareherstellers sorgten für einen Vorsprung
im Vergleich zur Konkurrenz, schrieb Analyst Victor Cheng. Er sieht
die langfristigen Chancen nun insgesamt optimistischer.
Im Kleinwerte-Index SDax büßten ProSiebenSat.1
2,7 Prozent ein. Am letzten Tag der Nachfrist zum
Andienen der Anteile des Medienkonzerns an den Bieter MediaForEurope
(MFE) riet Warburg-Analyst Jörg Philipp Frey dazu,
die Aktien entweder zu verkaufen oder anzudienen. Er begründete dies
zum Beispiel damit, dass der künftig reduzierte Streubesitz die
Papiere schlechter handelbar mache./niw/nas