, dpa-AFX

Commerzbank-Vorstand warnt erneut vor Übernahme durch Unicredit

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Commerzbank-Vorstand Michael Kotzbauer hat abermals vor den Folgen einer Übernahme durch den Großaktionär Unicredit gewarnt. "Unicredit hat augenscheinlich ein ureigenes Interesse an einem niedrigeren Aktienkurs der Commerzbank, wenn sie weiterhin ihr Ziel der Übernahme verfolgt - sehr zum Nachteil der verbleibenden Aktionäre und anderer Stakeholder", sagte der Vize-Chef der zweitgrößten deutschen Privatbank der "Süddeutschen Zeitung".

Zudem sei die italienische Bank über ihre Tochter Hypovereinsbank ein direkter Wettbewerber in Deutschland, was "mehrere offensichtliche Interessenkonflikte" mit sich bringe. Kotzbauer betonte zugleich, Commerzbank-Vorstand und -Aufsichtsrat begrüßten "einen offenen und fairen Dialog mit allen Aktionären". Allerdings müsse sich Unicredit "wie jeder Aktionär im Interesse des Unternehmens und aller anderen Aktionäre verhalten".

Die Unicredit hat ihren direkten Aktienanteil an Deutschlands zweitgrößter Privatbank auf rund 26 Prozent erhöht. Zugleich kündigte sie erneut an, verbleibende Finanzinstrumente "zu gegebener Zeit" in Commerzbank-Aktien umzuwandeln, womit sich der Anteil auf etwa 29 Prozent summieren würde. Bei Überschreiten der 30-Prozent-Marke wäre die Unicredit gesetzlich verpflichtet, den übrigen Anteilseignern ein Kaufangebot vorzulegen. Der Bund, der die Commerzbank in der Finanzkrise 2008/2009 gerettet hatte, hält gut 12 Prozent./dmo/DP/zb

 ISIN  DE000CBK1001  IT0005239360

AXC0018 2025-08-28/06:12

Relevante Links: Commerzbank AG, UniCredit S.p.A.

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.