Kapsch TrafficCom mit deutlich weniger Umsatz aber höherem Gewinn / Einigung mit Bundesrepublik Deutschland wirkte positiv auf Ergebnis
Der Wiener Mautsystemanbieter Kapsch TrafficCom hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 weniger Umsatz erwirtschaftet, der Gewinn fiel allerdings deutlich höher aus als noch vor einem Jahr. Die Erlöse sanken um 28 Prozent auf 100,4 Mio. Euro, der operative Gewinn (EBIT) drehte von -3,4 Mio. auf 21,7 Mio. Euro ins Plus. Unter dem Strich stand ein Periodenergebnis von 10,3 Mio. Euro, nach -9,0 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres, teilte das Unternehmen mit.
Der Wegfall von zwei großen Maut-Betriebsprojekten in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) hatte den Einbruch beim Umsatz zur Folge. Außerdem habe es "projektbedingte Umsatzverschiebungen" gegeben, so das Unternehmen in der Ergebnispräsentation am Mittwoch. Positiv auf das EBIT wirkte ein Eintrag aus einer Einigung in Höhe von 23,4 Mio. Euro mit der Bundesrepublik Deutschland nach der in Deutschland vor 6 Jahren gescheiterten Pkw-Maut. Der Mittelzufluss von insgesamt 27 Mio. Euro erfolgt im 2. Quartal.
Einigung mit Deutschland wirkte positiv auf das Ergebnis
Der damalige deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer hatte 2018 eine Maut einführen wollen und den Zuschlag dafür einem Joint Venture von Kapsch und CTS Eventim gegeben. Der EuGH kippte das Vorhaben aber, 2019 kündigte Scheuer die Verträge. Kapsch und Eventim forderten Schadenersatz.
Bereits 2023 hatte eine Einigung in einem Schiedsverfahren dem 50:50 Joint-Venture von Kapsch und Eventim eine Zahlung über 243 Mio. Euro zugestanden. In der Kapsch-Bilanz 2023/24 schlug sich der Kapsch-Anteil mit 79 Mio. Euro im EBIT nieder.
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Kapsch einen Umsatzrückgang auf rund 510 Mio. Euro, aufgrund einer erfolgten Entkonsolidierung im Geschäftsjahr 2024/25. Das EBIT soll heuer rund 45 Mio. Euro erreichen.
cgh/hel
ISIN AT000KAPSCH9 WEB http://www.kapsch.net
Relevante Links: Kapsch TrafficCom AG