Aktien New York Ausblick: Weiter keine Dynamik vor Notenbanken-Treffen
NEW YORK (dpa-AFX) - Für den New Yorker Aktienmarkt zeichnet sich am
Dienstag zunächst ähnlich wenig Bewegung ab wie zum Wochenauftakt.
Vor einer Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell am Freitag im
Rahmen des Notenbankentreffens in Jackson Hole scheuen die Anleger
angesichts schon hoher Bewertungen weiter das Risiko. Durchwachsene
Daten vom US-Immobilienmarkt gaben keine klaren Impulse.
Knapp eine Stunde vor dem Handelsstart taxierte der Broker IG den
Leitindex Dow Jones Industrial 0,2 Prozent höher auf
44.989 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
wird indes 0,1 Prozent schwächer bei 23.691 Punkten
erwartet. Damit bewegen sich die beiden Börsenbarometer weiter knapp
unterhalb der jüngsten Rekorde.
Die Geldmärkte setzen derzeit darauf, dass die US-Notenbank Fed bei
ihrer Sitzung Mitte September ihre erste Zinssenkung für 2025
vornehmen und bis zum Jahresende eine weitere Senkung über die Bühne
bringen wird. Denn die Schwäche des Arbeitsmarktes überwiegt
inzwischen die Inflationsrisiken.
Da diese Erwartungen schon großteils eingepreist seien, "brauchen
Aktien möglicherweise einen neuen Katalysator", gab indes Ipek
Ozkardeskaya, Analystin bei der Swissquote Bank, zu bedenken. Die
saisonal schwachen Monate August bis Oktober und steigende
langfristige Anleiherenditen "könnten Anleger dazu verleiten, ihre
jüngsten Gewinne mitzunehmen".
Zudem fehlen weiter Fortschritte bei der Beendigung des Kriegs in
der Ukraine. Daran haben auch die jüngsten Gespräche von
US-Präsident Donald Trump zunächst mit Kremlchef Wladimir Putin und
dann mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj sowie
den europäischen Verbündeten wenig geändert. Zuletzt reagierte
Russlands Außenminister Sergej Lawrow verhalten auf Trumps
Bemühungen um ein schnelles Treffen zwischen Putin und Selenskyj.
Vorbörslich auffällig zeigten sich am Dienstag die Aktien von Intel
mit einem Kursplus von 6 Prozent. Für gute Stimmung
bei den Anteilseignern des Chipkonzerns sorgte der Einstieg des
japanischen Technologiekonzerns Softbank . Ein
Börsianer sprach von einem überraschenden Deal der Japaner, um ein
angeschlagenes US-Unternehmen zu stützen und gleichzeitig die
eigenen Chip-Ambitionen voranzutreiben. Schon am Donnerstag und
Freitag hatten erste Gerüchte über eine mögliche
US-Staatsbeteiligung den Intel-Kurs angetrieben. Ein Bericht der
Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach die USA über eine Beteiligung
von zehn Prozent verhandeln, hatte indes zu Wochenbeginn
Gewinnmitnahmen nach sich gezogen.
Die Titel von Palo Alto Networks verteuerten sich am
Dienstag vor dem Handelsbeginn um 6,7 Prozent. Das
IT-Sicherheitsunternehmen hatte am Montag nach US-Börsenschluss für
das vergangene Quartal einen geringeren Rückgang des bereinigten
Ergebnisses je Aktie berichtet als erwartet.
Für Home Depot zeichnet sich nach der jüngsten
Schwäche und vorbörslichen Schwankungen aktuell ein Kursanstieg von
1,6 Prozent ab. Der Baumarktkette macht weiterhin die geringe
Kauffreude ihrer Kunden für größere Projekte zu schaffen, wie der
aktuelle Quartalsbericht zeigt. Außerdem sorgt die unberechenbare
US-Zollpolitik für zusätzliche Herausforderungen, da die Preise für
eine Vielzahl von Artikeln steigen und sich die Verbraucher stärker
zurückhalten. Das Umsatzplus blieb hinter den Analystenprognosen
zurück. Im weiteren Wochenverlauf werden die Einzelhändler Target
und Walmart berichten, ob und wie sie mit diesen
Problemen fertig geworden sind.
Für Medtronic -Aktien ging es um 3,2 Prozent bergab.
Der Medizintechnikkonzern konnte die Anleger weder mit seinem
Zwischenbericht noch mit einer moderat angehobenen Gewinnprognose
überzeugen. Er will zudem zwei neue unabhängige Direktoren in seinen
Vorstand aufnehmen, nachdem der Vermögensverwalter Elliott
Investment Management zu einem der größten Anteilseigner geworden
ist./gl/stk