ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Nahezu unbewegt - Lösung im Ukraine-Krieg offen
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem jüngsten Rekordlauf haben sich die
US-Börsen zum Wochenauftakt kaum bewegt. Im Blick standen an diesem
Montag die nächsten Gespräche des US-Präsidenten und dessen Versuch,
ein Ende des Ukraine-Kriegs herbeizuführen. Dafür hatte sich Donald
Trump am Freitag mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin
getroffen. Nun folgten Gespräche mit dem ukrainischen Amtskollegen
Wolodymyr Selenskyj sowie mit europäischen Spitzenpolitikern. Ob es
in den Friedensverhandlungen zur Lösung komme oder die Kämpfe
weitergingen, dürfte sich in ein oder zwei Wochen zeigen, sagte
Trump anschließend. Bundeskanzler Friedrich Merz sieht Chancen für
ein Kriegsende und sagte: "Der Weg ist frei."
Am Donnerstag beginnt zudem das dreitägige Notenbankentreffen in
Jackson Hole. Im Zentrum dürfte dann die Rede von US-Notenbankchef
Jerome Powell stehen, die Aufschluss über die weitere amerikanische
Geldpolitik geben könnte. Viele Marktbeobachter gehen derzeit davon
aus, dass die Währungshüter bei ihrer nächsten Sitzung Mitte
September den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte senken werden. Eine
deutlichere geldpolitische Lockerung - wie schon lange von Trump
gefordert - gilt praktisch als ausgeschlossen.
Der Dow Jones Industrial schloss 0,08 Prozent
schwächer bei 44.911,82 Punkten. Noch am Freitag hatte der
bekannteste US-Index zunächst ein Rekordhoch erklommen, letztlich
aber nur einen kleinen Teil seines Gewinns halten können.
Ähnlich war es dem marktbreiten S&P 500 ergangen, der
nun 0,01 Prozent auf 6.449,15 Zähler verlor. Der technologielastige
Nasdaq 100 legte um 0,01 Prozent auf 23.713,76 Punkte
zu, nachdem er sich am vergangenen Mittwoch in noch nicht dagewesene
Höhen gewagt hatte.
Spitzenwert im Dow war erneut das Papier von Unitedhealth
. Nach einem Kurssprung von 12 Prozent am Freitag ging
es um weitere 1,5 Prozent nach oben. Die Investmentgesellschaft
Berkshire Hathaway hatte in größerem Umfang Aktien
des Krankenversicherers erworben.
Boeing verloren dagegen im Dow 1,2 Prozent. Am
Wochenende hatte eine Maschine vom Typ 757 nach dem Start von der
griechischen Insel Korfu notlanden müssen. Laut der Fluggesellschaft
Condor meldete die Anzeige im Cockpit eine Störung des Luftstroms im
Triebwerk. Die Ursache wird aktuell noch untersucht.
Intel büßten als Schlusslicht im Nasdaq-Auswahlindex
3,7 Prozent ein, nachdem sie am Donnerstag und Freitag um insgesamt
bis zu 12 Prozent gestiegen waren. Im Handelsverlauf wurden Details
zu den in der vergangenen Woche kolportierten Gerüchten über einen
Einstieg der Trump-Regierung beim kriselnden Chiphersteller bekannt.
Kreisen zufolge wird über eine rund zehnprozentige Beteiligung
verhandelt, wobei unter anderem die Umwandlung einiger oder aller
bislang erhaltenen staatlichen Zuschüsse aus dem so genannten Chips
Act in Eigenkapital erwogen werde. Diese berichtete die
Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf einen Beamten des
Weißen Hauses und anderen mit der Angelegenheit vertrauten Personen.
Meta sanken um 2,3 Prozent, nachdem sie am Freitag
bei etwas über 796 US-Dollar ein Rekordhoch erklommen hatten.
Weiter standen auch Aktien von Solarunternehmen im Blick. Sie
profitierten von neuen Regeln für bundesstaatliche
Steuersubventionen für Solar- und Windprojekte, die weniger
nachteilig ausfielen, als von vielen Analysten zuvor erwartet worden
war. Enphase und First Solar , die
deshalb bereits am Freitag kräftig nach oben gesprungen waren,
legten nun um weitere 2,7 Prozent beziehungsweise 9,7 Prozent zu.
Sunrun , die vor dem Wochenende sogar um 33 Prozent
hochgesprungen waren, gewannen 11,4 Prozent. Die kanadische Bank RBC
hat die Aktie obendrein auf "Outperform" hochgestuft.
Aufmerksamkeit zogen auch die Papiere von Dayforce
auf sich, die um 26 Prozent zulegten. Der Nachrichtenagentur
Bloomberg zufolge führt die US-Beteiligungsgesellschaft Thoma Bravo
Gespräche über einen Kauf der Personalsoftware-Plattform./ck/he