ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Gewinne - EuroStoxx auf Fünfwochenhoch
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am
Donnerstag zugelegt. Die Marktteilnehmer warten mit Spannung auf das
Treffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen
Präsidenten Wladimir Putin an diesem Freitag, das eine mögliche
Weichenstellung im Ukraine-Krieg sein kann. Preisdaten aus den USA
hatten nur vorübergehend kursbremsende Wirkung. In den Vereinigten
Staaten hatten die Erzeugerpreise unerwartet stark angezogen. Die
jüngst noch gestiegenen Zinssenkungshoffnungen erhielten dadurch
wieder einen kleinen Dämpfer.
Der EuroStoxx 50 erreichte am Donnerstag den höchsten
Stand seit fünf Wochen. Am Ende des Tages gewann der Leitindex der
Euroregion 0,86 Prozent auf 5.434,70 Punkte. An den Börsen außerhalb
des Euroraums ging es ebenfalls nach oben. Der Schweizer SMI
kletterte erstmals seit Ende Juli wieder über die
Marke von 12.000 Punkten und schloss mit plus 0,19 Prozent auf
12.001,61 Zählern. Der britische FTSE 100 legte um
0,13 Prozent auf 9.177,24 Punkte zu.
Unter den Einzelwerten standen mit hohem Verlust die Titel des
niederländischen Zahlungsdienstleisters Adyen im
Fokus. Da im ersten Halbjahr wegen der durch die Zolldrohungen
ausgelösten Probleme weniger Zahlungen als erwartet abgewickelt
wurden, ist in diesem Jahr die bisher angestrebte
Wachstumsbeschleunigung unwahrscheinlich. Analysten sprachen von
einer Enttäuschung, auch wenn der Markt schwächere Halbjahreszahlen
zuvor eingepreist habe. Anfangs gut ein Fünftel tiefer, gelang es
den Papieren, die Verluste auf rund 5 Prozent einzudämmen, womit sie
im EuroStoxx der mit Abstand schwächste Wert blieben.
Die Aktien von Carlsberg verloren nach
Geschäftszahlen über 7 Prozent. Analyst James Edwardes Jones von RBC
sprach von einer weiteren Enttäuschung in der Brauerei-Branche.
Carlsberg habe die Serie von schwächer als erwartet ausgefallenen
Zahlen von AB Inbev und Heineken
fortgesetzt.
Für die Anteile des Rückversicherers Swiss Re ging es
um 3,5 Prozent bergab. Der Konzern hatte den Gewinn im ersten
Halbjahr deutlich gesteigert und die Erwartungen von Analysten
übertroffen. Swiss-Re-Chef Andreas Berger sieht den Konzern auf
gutem Weg zum angepeilten Jahresgewinn. Die Kursschwäche begründeten
Marktteilnehmer mit Gewinnmitnahmen.
Auch bei Valneva machten Anleger etwas Kasse. Die
Aktien verloren auf dem letzten Platz im französischen Leitindex Cac
40 6,1 Prozent. Robuste Geschäftszahlen hatten die
Titel des Impfstoffherstellers jüngst auf den höchsten Stand seit
Anfang 2024 getrieben, womit sie allein im August um mehr als die
Hälfte zugelegt hatten.
Die Papiere von Rolls-Royce untermauerten mit einem
Rekordhoch ihre starke Jahresentwicklung einmal mehr. Zum Schluss
gewannen sie 1,9 Prozent. Der britische Triebwerkhersteller
überzeugte in diesem Jahr am Markt mit zuversichtlichen Prognosen.
Am Donnerstag erhöhte Analyst Ian Douglas-Pennant von UBS das
Kursziel auf 1375 Pence sowie seine Schätzungen für den freien
Barmittelzufluss im Jahr 2028. Er hat überdurchschnittlich hohe
Erwartungen mit Blick auf die Preise und die Profitabilität./ajx/he