FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch seine
jüngste Schwäche ausgeglichen. Positive Impulse kamen von den
Rekorden an Wall Street und Nasdaq, nachdem die US-Inflationsdaten
positiv aufgenommen worden waren. Auch die Börsen Asiens waren
gestiegen und hatten dem japanischen Nikkei-Index ein Rekordhoch
beschert. Hierzulande wurden außerdem weitere Quartalsberichte von
Unternehmen überwiegend positiv aufgenommen.
"Der Optimismus kennt aktuell keine Grenzen", konstatierte
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Die Hoffnung auf
eine baldige Leitzinssenkung in den USA habe am Vortag neue Nahrung
erhalten. "Nach den Inflationsdaten wird die Wahrscheinlichkeit
sinkender Zinsen im September jetzt mit 96 Prozent gepreist."
Zur Mittagszeit legte der deutsche Leitindex um 0,8 Prozent auf
24.220 Punkte zu. Das vor rund einem Monat erreichte Rekordhoch von
24.639 Punkten bleibt erreichbar, auch wenn es im Bereich von 24.500
Punkten Widerstände gibt.
Der MDax stieg zuletzt um 0,5 Prozent auf 31.147
Punkte, und auch europaweit zeigten sich die Börsen freundlich.
Geopolitisch richtet sich der Fokus auf das Treffen zwischen
US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin an diesem
Freitag. Europäer und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
befürchten, dass die Zukunft der Ukraine dabei womöglich über ihre
Köpfe hinweg entschieden werden könnte.
Die Aufmerksamkeit galt auch zahlreichen Quartalsberichten und
Ausblicken. Im Dax gab der Energieversorger Eon ein
weitgehend wie erwartet ausgefallenes Halbjahr bekannt und
bestätigte die Jahresziele. Der Fokus liegt laut JPMorgan nun vor
allem auf der nächsten Regulierungsperiode für Stromnetze in
Deutschland. Konstruktive Gespräche könnten nach Einschätzung der
US-Bank im nächsten Jahr zur Vorlage der Jahreszahlen zu einer
Anhebung der mittelfristigen Investitions- und Ergebniserwartungen
führen. Die Aktie legte um ein Prozent zu.
Brenntag gaben nach detaillierten Zahlen am Dax-Ende
um 1,9 Prozent nach. Die Baader Bank rät angesichts der Mitte Juli
gesenkten Gewinnprognose des Chemikalienhändlers, an der Seitenlinie
zu bleiben.
Dass die VW -Dachholding Porsche SE
nach zuvor gekappten Jahreszielen bei VW und der Porsche AG
ihre Ergebnisprognose nun ebenfalls senkte,
überraschte nicht. Die Aktie legte um 0,3 Prozent zu.
Tui dagegen sprangen mit plus 6,0 Prozent auf ein
Hoch seit Februar. Der Touristikkonzern hatte am Dienstagnachmittag
Eckdaten vorgelegt und die Gewinnprognose angehoben. Daraufhin war
die Aktie am Vortag bereits um 3,5 Prozent gestiegen.
Renk profitierten mit plus 3,7 Prozent von vollen Auftragsbüchern
des Rüstungszulieferers, während der Außenwerbespezialist Ströer
laut der UBS in allen Geschäftsbereichen mit dem
Umsatz enttäuschte. Der Kurs sank um fast fünf Prozent.
Im SDax sprangen nach vollzogenem Aktiensplit die
Papiere des Strahlen- und Medizintechnik-Unternehmens Eckert &
Ziegler um knapp 10 Prozent nach oben./ck/jha/