Aktien Europa: Wenig Bewegung nach starker Vorwoche - Warten auf US-Daten
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Nach fünf Gewinntagen in Folge ist
der EuroStoxx 50 mit leichten Verlusten in die neue
Woche gestartet. Der Leitindex der Eurozone gab bis zum Montagmittag
um 0,1 Prozent auf 5.342 Punkte nach. In der Vorwoche hatte er 3,5
Prozent gewonnen.
Anleger agieren vor wichtigen Ereignissen aus Wirtschaft und Politik
vorsichtig. Zunächst warteten die Investoren am Dienstag auf frische
US-Inflationsdaten, die große Bedeutung haben mit Blick auf die
Frage, ob die US-Notenbank Fed den Leitzins im September senken
wird. Weitere Anstiege der Gesamtinflationsrate wie auch der
Kerninflationsrate ohne Energie und Lebensmittel würden erwartet,
und darin dürfte sich auch der preistreibende Einfluss erhöhter
Zölle niederschlagen, schrieben die Analysen der Landesbank
Hessen-Thüringen, Helaba.
Am Freitag steht zudem eine wichtige Weichenstellung für den
Ukraine-Krieg auf der Agenda. Dann will US-Präsident Donald Trump
den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Bundesstaat Alaska
empfangen, um über eine mögliche Friedenslösung im russischen
Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verhandeln.
Für den britischen FTSE 100 ging es zum Wochenstart
um 0,14 Prozent auf 9.108 Punkte nach oben. Der Schweizer SMI
stieg um 0,43 Prozent auf 11.918 Punkte. Über allem
schwebt aber nach wie vor der Zollstreit der Schweiz mit den USA -
eine rasche Einigung ist dabei nicht zu erwarten, wie
US-Finanzminister Scott Bessent in einem Interview mit der
japanischen Zeitung "Nikkei" andeutete.
Unter den Einzelwerten sackten in Kopenhagen Orsted
auf ein Rekordtief ab und knickten zuletzt um noch 28 Prozent ein.
Die Entscheidung von Trump zur Begrenzung des Ausbaus der Windkraft
auf See bringt den dänischen Energiekonzern in finanzielle
Bedrängnis. Das Unternehmen blies einen geplanten Teilverkauf seines
US-Windparkprojektes "Sunrise" vor der Küste New Yorks ab. Dies
führt zu einer massiven Finanzierungslücke. Stattdessen will Orsted
nun über eine Kapitalerhöhung frisches Geld einsammeln.
An der Spitze des Schweizer Leitindex SMI zogen Novartis
um 2,3 Prozent an. Der Pharmakonzern erreichte mit
seinem Kandidaten Ianalumab in zwei zulassungsrelevanten Studien die
gesteckten Ziele in der Behandlung des sogenannten Sjögren-Syndroms.
Dabei handelt es sich um eine schwere, fortschreitende und
systemische Autoimmunerkrankung. Pharmawerte waren
auch europaweit gefragt./la/mis