ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax im geopolitischen Umfeld im Minus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der deutlichen Vorwochenerholung des Dax
ist es am Montag nur noch in den Auftaktminuten etwas
nach oben gegangen. Bei gut 24.220 Punkten war zunächst Schluss mit
der Annäherung an das einen Monat alte Rekordhoch von 24.639
Punkten. Der Leitindex gab das positive Vorzeichen auf, weil Anleger
unter anderem wegen geopolitischer Unsicherheit vorsichtig wurden.
Gegen Ende der ersten Handelsstunde lag der Dax mit
0,23 Prozent im Minus bei 24.107 Punkten, während der MDax
um 0,32 Prozent auf 31.393 Punkte fiel. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand zuletzt nahe
seines Schlusskurses vom Freitag.
Ob auf dem zuletzt eingeschlagenen Aufwärtskurs in den kommenden
Tagen weitere Gewinne möglich sind, dürfte von wichtigen Ereignissen
abhängen. Zunächst warten die Anleger am Dienstag frische
US-Inflationsdaten, die große Bedeutung haben mit Blick auf die
Frage, ob die US-Notenbank Fed den Leitzins im September senken
wird.
Die UBS schrieb am Morgen in einem Kommentar, dass
die Stimmung aber auch anfällig für Zoll-, Wirtschafts- und
geopolitische Schlagzeilen bleibe. So steht am Freitag eine wichtige
Weichenstellung für den Ukraine-Krieg auf der Agenda. Denn dann will
US-Präsident Donald Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin
im Bundesstaat Alaska empfangen, um über eine mögliche
Friedenslösung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu
verhandeln.
Die UBS-Fachleute erwähnten außerdem die anhaltenden Zolldrohungen
der USA als Unsicherheitsfaktor. "Die Märkte werden wahrscheinlich
die Zusicherung benötigen, dass China eine weitere 90-tägige Pause
im Handelskrieg erreichen kann, da der aktuelle Aufschub am 12.
August ausläuft", schrieben sie am Morgen. Denn es bestehe ja noch
die Gefahr, dass China auch mit neuen Zöllen konfrontiert werde,
sofern das Land weiterhin russisches Öl kauft.
Vor dem geopolitischen Hintergrund gerieten die Aktien von
Rüstungskonzernen unter Druck, allen voran die 4,6 Prozent
niedrigeren Rheinmetall-Titel. Bei den auch 2025
nochmals sehr stark gelaufenen Sektorwerten machen Anleger vor dem
Trump-Putin-Gipfel also weiter Kasse. Der Rheinmetall-Kurs erreichte
ein Tief seit Anfang Mai.
Auch andere Werte fielen, in die zuletzt Rüstungsfantasie gekommen
war. Dies betraf den Motorenbauer Deutz mit einem
Abschlag von 3,4 Prozent. Die Titel von Salzgitter verloren zuletzt
0,8 Prozent, nachdem im Juli eine Zulassung für Panzerstahl durch
die Bundeswehr zeitweise den Kurs beflügelt hatte. Der Stahlkonzern
hatte am Montag mit seinen finalen Zahlen die zuvor veröffentlichten
Eckdaten und die im Juli gesenkten Jahresziele bestätigt.
Finale Resultate gab es außerdem vom Finanzdienstleister Hypoport
, dessen Kurs nach freundlichem Start mit 4,4 Prozent
ins Minus sackte auf ein Tief seit April. Das Unternehmen hatte
bereits Ende Juli vorläufige Zahlen vorgelegt. Diese hatten den vor
einem Monat begonnenen Abwärtstrend zuletzt nochmals verschärft.
Im Dax wurden die Aktien von Munich Re zum
Spitzenreiter: Mit plus 1,7 Prozent erholten sie sich von ihrem
Kursrutsch vom Freitag, der mit Gewinnmitnahmen und einem
Preisrückgang bei erneuerten Verträgen in Zusammenhang gebracht
worden war.
Für Symrise ergab sich ein Plus von 0,6 Prozent. Nach
einer Kaufempfehlung, die die Baader Bank infolge des jüngsten
Kursrutsches aussprach, setzte sich der Bodenbildungsversuch des
Herstellers von Aromen und Duftstoffen fort. Trotz bestehender
Unsicherheiten im aktuellen Geschäftsumfeld erscheine das Profil von
Chancen und Risiken gut, argumentierte Analyst Konstantin
Wiechert./tih/stk