Aktien Frankfurt: Dax leicht im Minus zum Ende einer starken Woche
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag seine
jüngste Gewinnserie knapp behauptet. Aktien aus der zweiten und
dritten Reihe setzten ihren zuletzt guten Lauf unterdessen fort.
Viele Marktteilnehmer hätten sich nach der aufregenden Handelswoche
an den Seitenlinien positioniert, erklärte Marktexperte Andreas
Lipkow. "Die Gefahr von unliebsamen Nachrichten über das Wochenende
bleibt latent vorhanden und sorgt für eine gewisse
Kaufzurückhaltung."
Der Dax notierte zuletzt 0,1 Prozent tiefer bei 24.162 Punkten.
Damit zeichnet sich für den deutschen Leitindex ein Wochenplus von
rund 3 Prozent ab. Für den MDax der mittelgroßen
Werte ging es am Freitagnachmittag um 0,8 Prozent auf 31.573 Punkte
nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
zeigte sich nahezu unverändert.
Die Unternehmensberichtssaison beruhigte sich vor dem Wochenende:
Mit dem weltweit größten Rückversicherer Munich Re legte nur ein
Dax-Konzern Zahlen vor. Dazu kamen noch einige Unternehmen aus dem
MDax und SDax .
Bei Munich Re nahmen die Anleger Kursgewinne mit. Im
Rahmen der jüngsten Vertragserneuerung mit Erstversicherern sanken
die Preise für Rückversicherungsschutz. Der weltweit größte
Rückversicherer verzichtete daher auf Geschäft. Die Aktien, die sich
tags zuvor noch dem Rekordhoch vom April stark angenähert hatten,
sackten als klares Dax-Schlusslicht um 7,0 Prozent ab. Das zog den
gesamten europäischen Versicherungssektor mit nach unten. Die
Papiere von Hannover Rück , Allianz und
Talanx verloren bis zu 5,0 Prozent.
Die Aktien von Bechtle stiegen nach Zahlen des
IT-Dienstleisters unterdessen auf den höchsten Stand seit mehr als
einem Jahr und notierten zuletzt 8,3 Prozent im Plus. Das
Geschäftsvolumen kletterte im zweiten Quartal um 5,1 Prozent nach
oben. Der Vorsteuergewinn sank zwar gegenüber dem von einem
Einmaleffekt aufgepolsterten Vorjahresergebnis um ein Fünftel, fiel
damit aber etwas besser aus als von Experten erwartet.
Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich verzeichnete
wegen einer schwachen konjunkturellen Dynamik, insbesondere im
europäischen Kerngeschäft, auch im zweiten Quartal eine verhaltene
Entwicklung. Der Auftragseingang stieg um 4,2 Prozent, während der
Umsatz stagnierte und das operative Ergebnis (Ebit) um mehr als 6
Prozent zurückging. Die Jungheinrich-Titel verloren 2,5 Prozent.
Der Medienkonzern RTL sieht sich trotz weiter
schwacher Geschäfte mit klassischer TV-Werbung und bei der
Produktionstochter Fremantle auf Kurs zu den Jahreszielen. RTL habe
beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebita) im zweiten Quartal ihre
Erwartungen leicht übertroffen, bemerkte Bernstein-Analystin Annick
Maas. Die Anteilsscheine verteuerten sich um 1,3 Prozent.
Die Aktionäre des Industriekonzerns Thyssenkrupp
entscheiden an diesem Freitag auf einer außerordentlichen
Hauptversammlung über die Abspaltung der Schiffbau-Sparte TKMS
(Thyssenkrupp Marine Systems). Nach den Plänen von Management und
Aufsichtsrat soll der Mutterkonzern künftig 51 Prozent und die
Thyssenkrupp-Aktionäre 49 Prozent an TKMS halten. Die Aktien sollen
anschließend an der Börse notiert werden. Die Papiere von
Thyssenkrupp gewannen 3,3 Prozent.
Kalte Dusche für die Anleger von Eckert & Ziegler :
Nach den Halbjahreszahlen des Strahlen- und
Medizintechnik-Unternehmens fielen die Aktien auf den tiefsten Stand
seit Ende Mai und büßten zuletzt 8,0 Prozent ein. Das Unternehmen
steigerte Umsatz und bereinigten operativen Gewinn im ersten
Halbjahr. In der Sparte Isotope Products war die
Geschäftsentwicklung aber rückläufig./edh/jha/