, APA

Wiener Börse - ATX schließt 0,1 Prozent fester / Nach mehrmaligem Vorzeichenwechsel - AT&S klar im Plus - RBI mit Neuigkeiten aus Russland

---------------------------------------------------------------------
AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Mehr Details zu Einzelwerten
---------------------------------------------------------------------

Der Wiener Aktienmarkt ist am Dienstag mit einem kleinen Plus aus dem Handel gegangen. Nach mehrmaligem Vorzeichenwechsel verzeichnete der heimische Leitindex ATX schlussendlich einen Zuwachs in Höhe von 0,11 Prozent auf 4.523,6 Punkte. Der mehr Aktien umfassende ATX Prime gewann in ähnlichem Ausmaß 0,08 Prozent auf 2.263,9 Einheiten. Das europäische Börsenumfeld verzeichnete ebenfalls Kursgewinne.

Ins Blickfeld rückten publizierte Konjunkturzahlen. Die Stimmung im Dienstleistungssektor der Eurozone hat sich im Juli etwas weniger als erwartet aufgehellt. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex stieg um 0,5 Punkte auf 51,0 Punkte, wie S&P in London nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt eine Bestätigung der Erstschätzung von 51,2 Punkten erwartet. Der Stimmungsindikator liegt damit aber weiter leicht über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Dies deutet auf eine etwas stärkere wirtschaftliche Aktivität im Dienstleistungssektor hin.

Eine weitere Datenveröffentlichung betraf ebenfalls den Euro-Raum. Die Erzeugerpreise sind hier angesichts teurerer Energie erstmals seit Februar gestiegen. In der Industrie legten sie im Juni um 0,8 Prozent im Vergleich zum Mai zu, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit diesem Anstieg gerechnet, nach einem Minus von 0,6 Prozent im Mai und minus 2,2 Prozent im April.

Experten der Helaba-Bank maßen den europäischen Datenveröffentlichungen "keinen marktbewegenden Charakter zu", schrieben sie in ihrem Tagesausblick. Unternehmensseitig werden heute hierzulande keine Zahlenvorlagen erwartet.

Raiffeisen büßten 0,8 Prozent ein. Bezüglich des seit Jahren thematisierten Russland-Geschäfts der Bank gab es heute zwei Neuigkeiten. Einerseits hat die Raiffeisen Bank International (RBI) in einem Rechtsstreit in Russland einen Erfolg erzielt: Ein russisches Gericht hat das zwischenzeitliche Verkaufsverbot für die Raiffeisen Russland aufgehoben. Die nun aufgehobene Maßnahme stand im Zusammenhang mit einer Klage des Strabag-Aktionärs Rasperia Trading Limited.

Andererseits droht der RBI in Russland neuer juristischer Ärger. Das russische Pharmaunternehmen R-Pharm International verklagt die dortige RBI-Tochter auf 337,5 Mio. Euro, wie aus am Dienstag veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervorgeht. Ein Grund für die Klage wurde darin nicht genannt. Eine erste Anhörung in dem Fall ist den Unterlagen zufolge für den 12. August angesetzt.

Das ATX-Schwergewicht Erste Group kam nicht vom Fleck, während BAWAG mit Verlusten in Höhe von 1,27 Prozent das Schlusslicht des heimischen Leitindex darstellten. Voestalpine verloren ein Prozent.

AT&S verzeichneten hingegen deutliche Gewinne. Die Aktien des Leiterplattenherstellers stiegen um fast fünf Prozent. Bereits am Vortag hatten die Aktien 8,8 Prozent zugelegt, nachdem sie am Freitag über 20 Prozent an Wert verloren hatten. SBO zeigten sich mit einem Plus von 3,4 Prozent auch klar teurer.

Mayr-Melnhof, Österreichische Post und VIG waren mit Zuwächsen zwischen 1,78 und 1,97 Prozent ebenfalls unter den Gewinnern.

Von Analystenseite meldete sich Deutsche Bank Research mit einem neuen Kursziel für die Aktien des Maschinen- und Anlagenbauers Andritz. Das Kursziel wurde von 80,0 Euro auf 77,0 Euro gesenkt, während die Kaufempfehlung "Buy" bestätigt wurde. Bei den vorgelegten Zweitquartalszahlen 2025 von Andritz verfehlten Umsatz und operatives Ergebnis (EBITA) etwas die Markterwartungen. Der Auftragseingang überraschte hingegen klar positiv und lag laut Deutsche Bank 15 Prozent über den Prognosen. Die Andritz-Titel notierten 0,81 Prozent höher bei 62,5 Euro.

Auch die Anteilsscheine von Telekom Austria wurden von den Experten der Deutschen Bank leicht hinabgestuft. Das neue Kursziel für die Aktien beträgt 10,60 Euro, nach 11,0 Euro zuvor. Das Anlagevotum "Hold" wurde bekräftigt. Die Telekom-Austria-Papiere gingen um 0,33 Prozent tiefer bei 9,10 Euro tiefer aus dem Handel. Im Heimatmarkt Österreich steht das Unternehmen laut Einschätzung der Deutschen Bank in einer sehr schwierigen Situation mit einem starken Wettbewerb verbunden mit einem schwachen wirtschaftlichen Umfeld.

lof/spa

 ISIN  AT0000999982
Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.