, APA/dpa-AFX

Erste Group steigert im Halbjahr Erträge und Gewinn / Höhere Kosten drücken auf Betriebsergebnis - Polen-Kauf soll Gewinn je Aktie um 20 Prozent steigern - Ausblick angehoben

---------------------------------------------------------------------
AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Weitere Kennzahlen und Details (durchgehend)
---------------------------------------------------------------------

Die Erste Group hat im ersten Halbjahr ihre Erträge und ihren Gewinn gesteigert. Ein starkes Kundengeschäft steigerte den Zinsüberschuss um 2,7 Prozent auf 3,79 Mrd. Euro. Der Provisionsüberschuss legte um 8,3 Prozent auf 1,54 Mrd. Euro zu. Unterm Strich stand ein Nettogewinn von 1,66 Mrd. Euro, nach 1,63 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum, teilte die Bank am Freitag mit. Der Ausblick wurde angehoben.

Dank eines gut laufenden Geschäfts in der CEE-Region stieg das Kundenkreditvolumen der Bank seit Jahresbeginn um 2,7 Prozent auf 224 Mrd. Euro an. Auch das Einlagenvolumen erhöhte sich um 2,8 Prozent auf 248,5 Mrd. Euro - vor allem in Tschechien, Ungarn und Österreich wuchsen die Einlagen spürbar. Das Wachstum im Kerngeschäft sowie Maßnahmen, die zur Finanzierung des geplanten Zukaufs in Polen getroffen wurden, erhöhten die harte Kernkapitalquote von 15,3 Prozent Ende 2024 auf 17,4 Prozent.

Höhere Kosten drücken auf Betriebsergebnis

Trotz höherer Einnahmen ging das Betriebsergebnis von 2,97 Mrd. Euro auf 2,96 Mrd. Euro zurück. Grund waren höhere Kosten. Die Risikokosten stiegen auf 182 Mio. Euro, nach 126 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2024 - das Niveau bleibe mit 16 Basispunkten des durchschnittlichen Bruttokreditvolumens aber niedrig, schreibt die Erste Group. Die Quote notleidender Kredite (non-performing loans/NPL) verbesserte sich von 2,6 Prozent zum Ende 2024 auf 2,5 Prozent.

Belastet haben auch Bankensteuern. 109 Mio. Euro mussten an Ungarn entrichtet werden, 68 Mio. Euro gingen an Österreich, 20 Mio. an Rumänien. Weitere 32 Mio. Euro flossen an die Slowakei, diese werden allerdings in der Position Steuern vom Einkommen verbucht.

Polen-Einstieg soll 2026 positiv auf Gewinn je Aktie wirken

Im Mai kündigte die Bank an, für 6,8 Mrd. Euro in Polen einzusteigen und die einen beherrschenden Anteil an der Santander Bank Polska kaufen zu wollen, inzwischen liegt der Transaktionswert bei 7 Mrd. Euro. Der Deal soll noch bis Ende des Jahres über die Bühne gehen. Auf die Ergebnisse erhofft sich die Bank daraus positive Auswirkungen. Der Gewinn je Aktie soll 2026 um mehr als 20 Prozent steigen, die Eigenkapitalverzinsung (ROTE) soll auf etwa 19 Prozent zulegen.

"Mit der geplanten Akquisition in Polen investieren wir in einen der wachstumsstärksten Märkte Europas - weil wir an die Innovationskraft, Eigenverantwortung und das unternehmerische Potenzial in Zentral- und Osteuropa glauben", sagte Bankchef Peter Bosek laut Aussendung. Die Übernahme will die Bank zur Gänze aus eigenen Mitteln finanzieren. Dafür wird auf einen geplanten Aktienrückkauf verzichtet und die Dividenden-Ausschüttungsquote zwischenzeitlich reduziert.

Ausblick angehoben

Für das Geschäftsjahr 2025 hat die Bank ihren Ausblick angehoben. Aufgrund des höheren Kreditvolumens und der besseren Ertragsdynamik erwartet sie nun eine Eigenkapitalverzinsung von über 15 Prozent, unter der Erwartung eines robusten makroökonomischen Umfeldes in den Kernmärkten. Zuvor wurde eine ROTE von rund 15 Prozent erwartet.

Das Kreditwachstum wird nun mit mehr als 5 Prozent avisiert, im Februar wurden noch rund 5 Prozent erwartet. Die Prognose für die Risikokosten nimmt die Bank von 25 Basispunkten auf rund 20 Basispunkte zurück. Grund sei die gute Entwicklung des Kreditrisikos im ersten Halbjahr 2025 gewesen. Für das Betriebsergebnis rechnet die Bank mit einer Stagnation oder mit einem leichten Rückgang.

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 1022-25, Format noch offen) bel/tpo

 ISIN  AT0000652011
 WEB   http://www.erstegroup.com

Relevante Links: Erste Group Bank AG

Copyright APA/dpa-AFX. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA/dpa-AFX ist nicht gestattet.