ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Verluste weiten sich im Verlauf aus
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Nach zwei freundlichen Tagen sind
Europas Aktienmärkte am Donnerstag wieder gefallen. Nach Gewinnen im
frühen Handel bröckelten die Kurse im weiteren Verlauf
kontinuierlich ab. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50
verlor am Ende 1,36 Prozent auf 5.319,92 Punkte.
Damit setzte sich das Auf und Ab des Index der vergangenen Wochen
zwischen knapp 5.300 und gut 5.400 Zählern fort. Eine Flut von
Quartalsbilanzen sorgte zwar für teils heftige Kursausschläge der
Papiere einzelner Unternehmen; für den europäischen Gesamtmarkt
setzte sich aber erneut kein klarer Trend durch.
Außerhalb des Euroraums gab der Schweizer Leitindex SMI
um 0,80 Prozent auf 11.836,00 Punkte nach. Der
britische FTSE 100 hielt sich mit minus 0,05 Prozent
auf 9.132,81 Punkte besser.
Der Bankensektor erhielt Rückenwind von den Kursgewinnen einiger
Werte. So legten BBVA und Societe Generale
nach ihren Quartalsberichten um 7,4 beziehungsweise
6,9 Prozent zu. Beide Aktien setzten damit ihren Höhenflug fort.
BBVA profitierten von neuen Zielen. Von 2025 bis 2028 will das
Institut insgesamt 48 Milliarden Euro verdienen - mit einer
jährlichen Rendite von durchschnittlich rund 22 Prozent. Bei Societe
Generale lobten die Analysten von RBC eine gute Kostenkontrolle.
Vergleichsweise solide zeigte sich der Energiesektor. Das
Schwergewicht Shell hat im zweiten Quartal mehr
Gewinn als erwartet gemacht und will seinen Aktienrückkauf
fortsetzen. Die Aktie stieg in London um 1,2 Prozent.
Mit Rolls-Royce setzte ein anderer britischer Wert
seinen Höhenflug fort. Der britische Triebwerksbauer hatte dank
starker Nachfrage und Einsparungen den Ausblick für den operativen
Gewinn angehoben. Die Aktie kletterte um 8,5 Prozent.
Es gab aber auch herbe Enttäuschungen. Aktien von AB Inbev
brachen nach den Zahlen zum zweiten Quartal um fast
12 Prozent ein. Nach Ansicht der Analysten von UBS wurde die gute
Entwicklung der Ergebnisse durch die Schwäche der Absatzmengen
überlagert.
Schwach zeigten sich auch die Rohstoffwerte. Die Aktien von
ArcelorMittal belasteten den Sektor mit einem Minus
von 2,6 Prozent. Die Analysten des Investmenthauses Jefferies wiesen
darauf hin, dass der Stahlkonzern den Ausblick für die weltweite
Stahlnachfrage gesenkt habe.
Im Pharmasektor sackten Sanofi um 7,8 Prozent ab. Die
Analysten von JPMorgan verwiesen auf den schwächer als erwarteten
Gewinn je Aktie./bek/he