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Devisen: Euro bleibt nach jüngsten Verlusten zum US-Dollar schwach

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag nicht von seinen jüngsten merklichen Verlusten erholt. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,1433 US-Dollar. Sie notierte damit bei den Tiefständen vom Vortag. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1446 (Mittwoch: 1,1527) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8736 (0,8675) Euro.

Die US-Notenbank Fed hatten dem Dollar am Vorabend deutlichen Auftrieb verliehen. Am Mittwoch hatte die Gemeinschaftswährung im Tagesverlauf etwa anderthalb Cent an Wert verloren, nachdem die Fed den Leitzins wie erwartet nicht verändert hatte. Darüber hinaus lieferte Notenbankpräsident Jerome Powell anders als von vielen erwartet keine klaren Hinweise auf eine Zinssenkung bei der nächsten Sitzung im September. US-Präsident Donald Trump beschimpfte daraufhin am Donnerstag Powell erneut und forderte Zinssenkungen.

"Powell wollte sich nicht in die Karten schauen lassen und ging jeder Frage, die darauf abzielte, eine Tendenz für den September herauslesen zu können, gekonnt aus dem Weg", kommentierte Analyst Volkmar Baur von der Commerzbank. "Die Tür für eine Zinssenkung im September ist zwar nicht geschlossen, doch wurde die Wahrscheinlichkeit für einen Schritt im September am Markt auf etwa 45 Prozent von zuvor 65 Prozent reduziert", schreiben Experten der Dekabank.

Die am Nachmittag veröffentlichten US-Wirtschaftsdaten gaben dem Dollar weiter Auftrieb. So sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich weniger gestiegen als erwartet. Sie verharrten auf einem niedrigen Niveau. Am Freitag wird der Arbeitsmarktbericht für Juli erwartet. Ein robuster Arbeitsmarktbericht würde die Zinssenkungserwartungen weiter dämpfen.

Neben der US-Notenbank hatte auch die japanische Zentralbank den Leitzins am Morgen nicht verändert. Er blieb damit bei 0,50 Prozent. Die Notenbank hob ihre Inflationsprognose deutlich an. Notenbankchef Ueda spielte den Inflationsanstieg auf der Pressekonferenz herunter und dämpfte damit die Spekulation an den Finanzmärkten auf eine Zinserhöhung. Demnach sieht Ueda kein hohes Risiko einer zu stark steigenden Inflation. Diese Aussagen belasteten den japanischen Yen, der zu allen wichtigen Währungen unter Druck geriet.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86490 (0,86220) britische Pfund, 171,52 (170,96) japanische Yen und 0,9297 (0,9301) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 3.290 Dollar. Das waren 16 Dollar mehr als am Vortag./jsl/he

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AXC0303 2025-07-31/16:45

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