Wiener Aktienmarkt vorbörslich etwas höher erwartet / Bankenindikation sieht ATX bei plus 0,08 Prozent
Der Wiener Aktienmarkt dürfte am Donnerstag etwas höher in den Handelstag starten. Eine Bankenindikation sah den heimischen Leitindex ATX rund 45 Minuten vor Handelsbeginn 0,08 Prozent im Plus bei 4.586,06 Punkten. Im Fokus stehen heute mehrere Zahlenvorlagen in Österreich; darunter OMV, Andritz, Verbund und AT&S.
Die US-Notenbank Fed hat das Leitzinsniveau, wie von Marktbeobachtern erwartet, nicht verändert und das Leitzinsband bei 4,25 bis 4,5 Prozent belassen. "Fed-Chef Powell ließ zwar grundsätzlich die Bereitschaft zu niedrigeren Zinsen erkennen, eine konkrete Ankündigung für den Septembertermin gab es aber nicht", schreiben Experten der Helaba-Bank in ihrem Tageskommentar. Ein Septemberschritt sei jetzt zu rund 45 Prozent eskomptiert, nach zuletzt fast 70 Prozent, so die Autoren weiter.
Das ATX-Schwergewicht OMV hat im ersten Halbjahr 2025 deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn fiel um 55 Prozent auf 384 Mio. Euro. Grund dafür waren vor allem niedrigere Ölpreise, Währungseinflüsse und geringere Verkaufsmengen. Der Umsatz des teilstaatlichen Energie- und Chemiekonzerns ging im Halbjahr um 7 Prozent auf 12 Mrd. Euro zurück, das operative Ergebnis (vor Sondereffekten und Lagerhaltungseffekten) sank um 19 Prozent auf 2,19 Mrd. Euro.
Auch der teilstaatliche Stromkonzern Verbund hat im ersten Halbjahr 2025 weniger verdient als im Vorjahr. Hauptursache war die deutlich gesunkene Stromproduktion aus Wasserkraft infolge einer stark unterdurchschnittlichen Wasserführung. Das Konzernergebnis verringerte sich um 11,8 Prozent auf 802,7 Mio. Euro, das um Einmaleffekte bereinigte Ergebnis sank um 22,3 Prozent auf 783,6 Mio. Euro, teilte das Unternehmen mit.
Ähnlich verlief die erste Jahreshälfte bei Andritz. Der steirische Maschinen- und Anlagenbauer hat im ersten Halbjahr 2025 weniger Umsatz und Gewinn, aber einen deutlich höheren Auftragseingang erzielt. Der Umsatz ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,4 Prozent auf 3,65 Mrd. Euro zurück, das Konzernergebnis um 14,4 Prozent auf 191,6 Mio. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Auftragseingang stieg unterdessen um 22,9 Prozent auf rund 4,73 Mrd. Euro.
Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S hat im ersten Quartal 2025/26 mehr Umsatz erzielt, jedoch seinen Verlust von 34,0 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf 55,9 Mio. Euro ausgeweitet. Belastet haben vor allem negative Wechselkursentwicklungen, das Unternehmen spürt aber nach wie vor Preisdruck. Hinzu kommen Anlaufkosten für die beiden neuen Werke im malaysischen Kulim und in Leoben. Mit einem Ausblick für das laufende Geschäftsjahr wartet das Unternehmen noch ab.
Am Mittwoch hatte der ATX um 0,22 Prozent höher bei 4.582,90 Punkten geschlossen. Der breiter gefasste ATX Prime gewann 0,15 Prozent an Wert bei 2.299,8 Zählern.
Die größten Kursgewinner im prime market am Mittwoch:
Raiffeisen Bank International +3,40% 25,56 Euro AT&S +2,06% 22,30 Euro Palfinger +1,82% 36,30 Euro
Die größten Kursverlierer im prime market am Mittwoch:
RHI Magnesita -6,25% 31,50 Euro Rosenbauer -2,40% 48,70 Euro Pierer Mobility -2,20% 17,76 Euro
lof/kat
ISIN AT0000999982