ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax leicht im Plus - Adidas brechen ein
FRANKFURT (dpa-AFX) - Durchwachsene Geschäftszahlen und
Schwächesignale der deutschen Wirtschaft haben dem Dax
-Anstieg am Mittwoch enge Grenzen
gesetzt. Nach seiner Vortageserholung kam der deutsche Leitindex nur
schwer in die Gänge und beendete den Handel letztlich 0,19 Prozent
höher bei 24.262,22 Punkten.
Unter den Einzelwerten entfalteten vor allem die kräftigen
Kursverluste von Adidas und Symrise
eine Bremswirkung. Zurückhaltung herrscht außerdem, da an diesem
Abend die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank ansteht. Zwar dürfte
die Fed dem starken politischen Druck weiter widerstehen und die
Zinsen nicht senken. Im weiteren Jahresverlauf könnte sich das Blatt
aber wenden, wie zahlreiche Beobachter erwarten. Insofern werden die
Anleger genau auf die geldpolitischen Signale achten, die die
US-Notenbank aussendet.
Für den MDax , dem Index der mittelgroßen Werte, ging
es zur Wochenmitte um 0,75 Prozent auf 30.940,68 Punkte nach unten.
Ein uneinheitliches Bild war auch europaweit zu sehen: Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,26 Prozent
auf 5.393,18 Zähler. In der Schweiz wurden Verluste verbucht, in
London schloss der bekannteste Index, der FTSE 100 ,
nur wenig verändert. Auch in den USA zeigten sich die Börsen zum
Handelsschluss in Europa uneinheitlich und zugleich dicht an ihren
Vortagesschlussständen.
Unter den zahlreichen Firmen, die ihre Quartalsberichte vorlegten,
enttäuschte zuvorderst Adidas. Anleger hatten offensichtlich mit
einer Anhebung des operativen Jahresgewinnziels gerechnet. Das aber
blieb aus. Vorstandschef Björn Gulden begründete dies mit den
allgemeinen Marktschwankungen und Unsicherheiten. So setzte die
Aktie ihre bislang rund dreiwöchige Talfahrt fort und war mit einem
Minus von 11,5 Prozent das Schlusslicht im Dax. Das Papier notiert
nun wieder auf dem Niveau des US-Zollschocks Anfang April.
Die nachlassende Kauflaune der Konsumenten stimmt Symrise
vorsichtiger für das Wachstum im laufenden Jahr. Analyst Edward
Hockin von der US-Bank JPMorgan hob hervor, dass der Aromen- und
Duftstoffhersteller seine Umsatzprognose deutlicher als erwartet
gesenkt habe. Das Papier sackte um 9,1 Prozent ab.
Unter den Spitzenwerten im Dax gewannen Siemens Healthineers
2,0 Prozent. Der Medizintechnikkonzern meldete für
sein drittes Geschäftsquartal eine robuste Entwicklung. Für die
Aktie des Sportwagenbauer Porsche ging es um 1,7
Prozent nach oben. Wegen der US-Zölle musste der Konzern zwar erneut
seine Gewinnaussichten stutzen, allerdings liege der Mittelpunkt der
neuen Ergebnisprognose etwas über der Marktprognose, schrieb Experte
Stephen Reitman vom Analysehaus Bernstein Research.
Im MDax gingen Auto1 nach Zahlen und angehobenem
Jahresgewinnziel auf Berg- und Talfahrt. Letztlich beendeten die
Papiere des Online-Gebrauchtwagenhändlers den Tag mit einem Plus von
4,2 Prozent an der Index-Spitze. Krones stachen mit
einem Minus von 6,9 Prozent negativ heraus. Der Hersteller von
Abfüll- und Verpackungsanlagen schnitt im zweiten Quartal etwas
schwächer ab als von Analysten im Schnitt erwartet.
Der Spezialchemie-Konzern Alzchem bestätigte nach
Zuwächsen im abgelaufenen Quartal lediglich seine Ziele für das
Gesamtjahr. Hier nahmen Anleger Gewinne mit, denn die Aktie ist seit
Jahresbeginn sehr stark gelaufen und um fast 140 Prozent gestiegen.
Das Minus von 7,4 Prozent dürfte vor diesem Hintergrund
verschmerzbar sein./ck/he