Aktien Frankfurt: Konjunktursorgen bremsen Dax vor Fed-Zinsentscheid
FRANKFURT (dpa-AFX) - Durchwachsene Geschäftszahlen großer Konzerne
haben den Dax am Mittwoch ausgebremst. Hinzu kamen
Schwächesignale der deutschen Wirtschaft, die im zweiten
Jahresviertel im Vergleich zum Vorquartal etwas schrumpfte. Nach
seiner Vortageserholung kam der deutsche Leitindex daher nur schwer
in die Gänge und notierte gegen Mittag 0,1 Prozent höher bei 24.244
Punkten.
Am Dienstag bereits hatten Investoren die zunächst größere
Enttäuschung über das Zollabkommen der Europäischen Union mit den
USA nur bedingt fallen gelassen, denn der Deal bringt
Konjunkturrisiken mit sich. Im Blick bleibt zudem der noch ungelöste
Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China.
Am Mittwoch nun sorgten deutliche Kursverluste bei den Aktien von
Adidas und Symrise sowie die
Zurückhaltung vor dem am Abend anstehenden Zinsentscheid der
US-Notenbank für einen trägen Handelsverlauf.
Die Fed wird wohl erneut dem starken politischen Druck widerstehen
und die Zinsen nicht senken. Im weiteren Jahresverlauf jedoch
rechnen viele Beobachter mit sinkenden Zinsen. Insofern dürften
Anleger genau auf die geldpolitischen Signale achten, die die
US-Notenbank aussendet.
Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,4
Prozent auf 31.041 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 gewann 0,2 Prozent.
Hierzulande setzte sich die Bilanzsaison der Unternehmen mit
zahlreichen Geschäftszahlen fort. Dabei enttäuschte insbesondere
Adidas die Anleger. Das Analysehaus Jefferies hob hervor, dass der
Sportartikelhersteller die Prognose für das diesjährige operative
Ergebnis nicht angehoben hatte, wohl wegen zunehmender
Zoll-Unsicherheit und unsicherer Endmärkte. Damit setzte sich die
jüngste Kursschwäche fort und die Aktien sackten mit minus sieben
Prozent an das Dax-Ende. Sie notieren nun auf dem Niveau des
US-Zollschocks Anfang April.
Eine nachlassende Kauflaune vieler Menschen stimmt Symrise
vorsichtiger für das Wachstum im laufenden Jahr. Analyst Edward
Hockin von der US-Bank JPMorgan bemerkte, dass der
Aromen- und Duftstoffhersteller seine Umsatzprognose deutlicher als
gedacht gesenkt habe. Damit büßten die Papiere von Symrise fünf
Prozent ein.
Unter den besten Werten im Dax gewannen Siemens
Healthineers fast zwei Prozent. Der
Medizintechnikkonzern legte im dritten Geschäftsquartal eine robuste
Entwicklung hin. Der Sportwagenbauer Porsche AG muss
zwar wegen der US-Zölle erneut seine Gewinnaussichten
zusammenstutzen. Allerdings liege der Mittelpunkt der neuen
Ergebnisprognose etwas besser als vom Markt bisher eingeschätzt,
schrieb der Experte Stephen Reitman vom Analysehaus Bernstein
Research. Damit zogen die Porsche-Aktien an der Dax-Spitze um 3,6
Prozent an.
Im MDax stachen Krones mit einem Minus von sieben
Prozent negativ heraus. Der Hersteller von Abfüll- und
Verpackungsanlagen schnitt im zweiten Quartal etwas schwächer ab als
von Analysten im Schnitt erwartet. Den ersten Platz im Index
erklommen Evotec mit einem Plus von fast fünf
Prozent. Der mitten in einem tiefgreifenden Umbau steckende
Biotechkonzern will einen Standort in Toulouse an den Pharmakonzern
Sandoz verkaufen.
Der Spezialchemie-Konzern Alzchem bestätigte nach
Zuwächsen im abgelaufenen Quartal lediglich seine Ziele für das
Gesamtjahr. Hier nahen Anleger bei den sehr gut gelaufenen Titeln
Gewinne mit, die Papiere rutschen als klares Schlusslicht im
Nebenwerteindex SDax um acht Prozent ab./la/mis