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Palfinger trotz weniger Umsatz und Gewinn optimistisch / Auftragsplus durch deutsches Infrastrukturpaket - Geringe Auswirkungen durch US-Zollpolitik - Umsatz sank im 1. Halbjahr um 3,1 Prozent, Konzernergebnis um mehr als ein Viertel niedriger

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Neu aufgezogen nach Pressekonferenz
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Der börsennotierte Salzburger Kranhersteller Palfinger bleibt trotz Umsatz- und Gewinnrückgangs im ersten Halbjahr 2025 zuversichtlich und will den Rückgang bis zum Jahresende ausgleichen. Das angekündigte deutsche Konjunkturpaket führe bereits zu gestiegenen Auftragseingängen. Im US-Geschäft profitiere man teilweise sogar von der US-Zollpolitik. Am Kapitalmarkt strebt das Unternehmen eine Rückkehr in den Wiener Leitindex ATX an.

Zwischen dem Auftragseingang und der Auslieferung würden im Schnitt zwischen neun und zwölf Monate vergehen, erklärt der Palfinger-Chef Andreas Klauser bei einer Pressekonferenz in Wien. Die Kunden hätten daher sofort nach Bekanntgabe des deutschen 500-Milliarden-Fiskalpakets ihre Bestellungen platziert, um die Geräte zu haben, wenn das Programm schlagend wird. Auch in Spanien und Italien habe man ein deutliches Auftragsplus verzeichnet.

US-Standorte als Vorteil im Zollstreit

Gelassen zeigte sich Klauser mit Blick auf die erratische Zollpolitik des republikanischen US-Präsidenten Donald Trump. "Auf der einen Seite sind Zölle nie gut", sagte der Palfinger-CEO. Andererseits würden die Zölle Palfinger aber helfen, "weil die Mitbewerber keinen lokalen Footprint haben". Sein Unternehmen könne den nordamerikanischen Markt mit drei Standorten in den USA und einem in Kanada größtenteils per Vorortproduktion bedienen.

Durch die lokale Verankerung in den USA hofft man bei Palfinger auch im Rahmen des US-Stargate-Infrastrukturprogramms Aufträge lukrieren zu können. Mit September werde man zudem einen neuen Standort für das Ersatzteilgeschäft in Illinois eröffnen.

Der Palfinger-Finanzchef, Felix Strohbichler, bekräftigte die Anfang April verkündete Absicht, Palfinger-Aktien, die das Unternehmen selbst hält, als Streubesitz auf den Markt zu bringen. Dadurch erhofft man sich auch eine Rückkehr in den wichtigsten Börsenindex des Landes. "Palfinger muss wieder in den ATX", Strohbichler. Wann genau die Aktien verkauft werden sollen, hänge von den Bedingungen am Markt ab. Den Erlös soll für Investitionen genutzt werden - insbesondere in das Service Netzwerk und in den Ausbau des Verteidigungsbereichs.

Umsatz- und Gewinnrückgang in der ersten Jahreshälfte

Das erste Halbjahr war hingegen von Rückgängen geprägt. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,1 Prozent auf 1,14 Mrd. Euro, das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 90,4 Mio. Euro um rund 19 Prozent unter dem Vorjahr. Der Gewinn fiel um 26,7 Prozent auf 50,1 Mio. Euro.

Gestiegene Auftragseingänge in Europa und positive Impulse aus Indien lassen aber auf ein besseres zweites Halbjahr hoffen. In nahezu allen Regionen verzeichnete Palfinger eine stabile bis positive Entwicklung. Die europäische Kernregion (EMEA) legte bei den Aufträgen deutlich zu, ebenso entwickelte sich das Marinegeschäft mit Windkranen und Rettungssystemen weiter positiv. Trotz Unsicherheiten durch den Zollkonflikt gab es auch in Nordamerika einen leichten Aufwärtstrend. Ein zentraler Wachstumstreiber bleibt das Servicegeschäft: Der Anteil am Gesamtumsatz wurde weiter ausgebaut, was der Konzern unter anderem durch neue Standorte in Madrid, Duisburg, Singapur und Illinois stützt.

Für 2027 peilt das Unternehmen weiterhin einen Umsatz von 2,7 Mrd. Euro, eine EBIT-Marge von 10 Prozent und eine Kapitalverzinsung (ROCE) von über 12 Prozent an. Beim Capital Markets Day im Oktober sollen neue Ziele für 2030 vorgestellt werden. Die Aktie von Palfinger zählt seit Juli zu den Top-20-Werten an der Wiener Börse - seit Jahresbeginn hat sie rund 100 Prozent zugelegt. An der Wiener Börse notierte die Aktie gegen Mittag rund 0,9 Prozent unter dem Vortageswert.

spo/ivn/cs

 ISIN  AT0000758305
 WEB   http://www.palfinger.com

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