LUXEMBURG (dpa-AFX) - Wegen unerlaubter Absprachen im Devisenhandel
der ehemaligen Schweizer Bank Credit Suisse muss die Schweizer
Großbank UBS dem EU-Gericht zufolge eine Geldbuße von
knapp 29 Millionen Euro zahlen. Damit setzte das Gericht eine zuvor
von der EU-Kommission verhängte Buße von rund 83 Millionen Euro
herab, wie die Richterinnen und Richter in Luxemburg mitteilten. Die
Strafe geht auf ein Verfahren gegen die Credit Suisse zurück, die
2023 von der UBS übernommen worden war. Zwar sei die Credit Suisse
an einem Kartell beteiligt gewesen, doch sei die Buße dafür nicht
richtig berechnet worden, so das EU-Gericht. Das Urteil kann vor dem
Europäischen Gerichtshof (EuGH) angefochten werden.
Die EU-Kommission hatte der Credit Suisse und vier anderen
europäischen Großbanken 2021 nach einer Kartelluntersuchung
Geldbußen von insgesamt 344 Millionen Euro auferlegt. Es ging um
illegale Absprachen im sogenannten Devisenkassamarkt - einem Teil
des Devisenhandels, bei dem Währungen innerhalb kurzer Zeit nach
Geschäftsabschluss ausgetauscht werden. Die Händler der Banken
hatten laut Mitteilung des Gerichts sensible Informationen in einem
professionellen Online-Chatroom ausgetauscht.
Anders als die anderen beteiligten Banken - darunter UBS, Barclays
, RBS und HSBC - verzichtete die Credit
Suisse auf einen Vergleich mit der Kommission und stellte sich einem
ordentlichen Verfahren. Im März 2023 war die in Schieflage geratene
Bank dann auf Druck der Schweizer Regierung und mit staatlicher
Unterstützung in einem Notverkauf an die Konkurrentin UBS
gegangen./awi/DP/nas