WDH/Aktien Frankfurt Ausblick: Dax deutlich erholt - US-Zolldeal mit Japan
(Im fünften Absatz wurde ein Tippfehler entfernt.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Kursrutsch am Vortag dürfte der Dax
am Mittwoch mit deutlichen Gewinnen in den Handel
starten. Für Hoffnung sorgt ein "massives" Handelsabkommen mit
Japan, das US-Präsident Donald Trump verkündete. Darin habe man sich
auf "gegenseitige" Zölle von 15 Prozent geeinigt. Zuvor hatte Trump
noch Zölle in Höhe von 25 Prozent gefordert. Die Tokioter Börse
feierte und die Europäer hoffen auf eine Blaupause für ihre
laufenden Verhandlungen.
Der X-Dax signalisierte den deutschen Leitindex rund
eine Stunde vor dem Handelsstart mit 24.299 Punkten 1,1 Prozent über
seinem Vortagesschluss. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
zeichneten sich sogar noch etwas höhere Gewinne ab.
Tags zuvor war der Dax zwischenzeitlich mit 23.921 Punkten exakt an
seine 50-Tage-Durchschnittslinie abgerutscht, die den
mittelfristigen Trend beschreibt. Danach setzte eine gewisse
Stabilisierung ein.
Letztlich schaffte der Dax es sowohl zurück über 24.000 Punkte als
auch über die 21-Tage-Linie, die den kurzfristigeren Trend abbildet.
Vor der anrollenden Berichtssaison und der näher rückenden Frist im
Zollstreit mit den USA setzt sich der Schlingerkurs im Dax damit
fort.
Der Handelsvertrag zwischen den USA und Japan dürfte zwar Hoffnungen
auf einen ähnlichen "Deal" mit der Europäischen Union (EU) schüren,
hieß es von der Dekabank. Entsprechend positiv sei dies für den
Aktienhandel in Europa und hier vor allem in Deutschland. Dass die
Bewegung nachhaltig ist, kann den Fachleuten zufolge aber bezweifelt
werden. Vorschläge für Gegenmaßnahmen der EU fänden zunehmend
Unterstützung.
Zur Wochenmitte richtet sich die Aufmerksamkeit auf SAP
. Europas größter Softwarehersteller bleibt nach einem
ordentlichen zweiten Quartal bei seinem Ausblick auf das Gesamtjahr.
Dies sorgte bei Anlegern für Enttäuschung: Die Papiere notierten auf
der Handelsplattform Tradegate knapp ein Prozent unter dem
Xetra-Schluss vom Dienstag.
Der Pipeline- und Anlagenbauer für Erdgas-, Strom- und
Wasserstoffanwendungen Friedrich Vorwerk hob nach
kräftigen Zuwächsen im ersten Halbjahr die Ziele für das Gesamtjahr
deutlich an. Damit schnellten die Papiere auf Tradegate um 4,7
Prozent nach oben.
Die Anteilsscheine des Labor- und Pharmazulieferers Sartorius
profitierten auf Tradegate mit plus zwei Prozent von
einem positiven Analystenkommentar. Das Verhältnis zwischen Chancen
und Risiken sei inzwischen positiv, schrieb Charles Weston von der
kanadischen Bank RBC nach dem neuerlichen Rückschlag am Dienstag
infolge eines eigentlich erwartungsgemäßen Zwischenberichts./la/zb