Jungheinrich veräußert Russland-Beteiligung - Passt Gewinnprognose an
HAMBURG (dpa-AFX) - Der Rückzug aus Russland wird im laufenden Jahr
die Gewinnentwicklung des Gabelstapler-Herstellers Jungheinrich
belasten. Ein Vertrag über die Veräußerung ihrer
100-prozentigen Tochtergesellschaft Jungheinrich Lift Truck OOO an
einen russischen Finanzinvestor und Asset Manager sei nun
unterzeichnet worden, teilte das im MDax notierte Unternehmen am
Montag in Hamburg mit. Vor diesem Hintergrund werde die Prognose für
laufende Jahr teilweise angepasst. Die Aktie drehte angesichts der
Neuigkeiten kurzzeitig ins Minus, zuletzt stand sie aber wieder im
Plus.
Jungheinrich erwartet für 2025 nun ein Ergebnis vor Zinsen und
Steuern (Ebit) von 160 bis 230 Millionen Euro. Vergangene Woche
hatte der MDax -Konzern bereits sein Gewinnziel im
wirtschaftlich ungewissen Umfeld kappen müssen und seitdem einen
operativen Gewinn von 280 bis 350 Millionen Euro in Aussicht
gestellt. Eine abermalige Anpassung der Gewinnprognose nach dem
geplanten Verkauf des Russland-Geschäfts hatte das Unternehmen da
aber schon angekündigt. Die vergangene Woche ebenfalls gesenkten
Prognosen für Umsatz- und Auftrag hätten aber weiterhin Bestand,
hieß es an diesem Montag weiter.
Vor knapp einem Monat hatten die Hamburger bereits angekündigt, sich
komplett aus Russland zurückziehen zu wollen. Die nun beschlossene
Transaktion stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung der
Regierungskommission und werde im Schlussquartal erwartet. Den
Angaben zufolge durfte sich der Verkaufspreis wegen der Vorgaben der
russischen Regierung auf maximal 40 Prozent des Marktwerts belaufen,
den ein russischer Bewertungsgutachter ermittelt hat. Der Preis
liege daher deutlich unter dem Buchwert der Beteiligung zum 31.
Dezember 2024. Angaben zum Buchwert machte Jungheinrich
nicht./lew/mis