Aktien New York: Richtungslos - Keine Impulse durch Zahlen und Daten
NEW YORK (dpa-AFX) - Die New Yorker Börsen haben sich am Mittwoch
mit einer klaren Richtung schwergetan. Weitere Geschäftszahlen
primär aus dem Bankensektor sowie neue Inflations- und
Konjunkturdaten gaben den Aktienkursen unter dem Strich keine
Impulse. Neuerliche Spekulationen über eine vorzeitige Entlassung
von US-Notenbankchefs Jerome Powell bewahrheiteten sich nicht und
belasteten deshalb nur kurzzeitig.
Der vortags schwache Leitindex Dow Jones Industrial
zeigte sich mit einem Plus von 0,25 Prozent auf 44.135,22 Punkte nur
wenig erholt. Der marktbreite S&P 500 , der am
Dienstag nach einem frühen Rekordhoch etwas ins Minus gerutscht war,
gewann 0,14 Prozent auf 6.252,60 Punkte. Für den technologielastigen
Nasdaq 100 , der ebenfalls eine Bestmarke aufgestellt
und ein knappes Plus ins Ziel gerettet hatte, ging es zur
Wochenmitte um 0,09 Prozent auf 22.864,96 Punkte nach unten.
In den USA hat sich der Preisauftrieb auf Erzeugerebene im Juni
stärker als erwartet abgeschwächt. Die Kernrate, bei der die
schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel
herausgerechnet werden, sank ebenfalls überraschend deutlich. Die
Börsen ließ das aber ähnlich kalt wie tags zuvor der stärker als
erwartet ausgefallene Anstieg der Verbraucherpreise. Dass die
US-Industrieproduktion im vergangenen Monat überraschend deutlich
zugelegt hat, interessierte zur Wochenmitte ebenfalls nur am Rande.
Derweil räumte US-Präsident Donald Trump ein, dass er mit
republikanischen Abgeordneten über einen Rauswurf von Powell
gesprochen habe. Zuvor hatten Medien über eine baldige Entlassung
berichtet. Trump will den Notenbankchef aber nicht vorzeitig
entlassen. Ein solcher Schritt sei "höchst unwahrscheinlich", es sei
denn, es liege ein Betrug im Zusammenhang mit der Sanierung der
Notenbank-Zentrale vor, sagte er. Powells Amtszeit endet im Mai
2026.
Neue Quartalszahlen aus dem Bankensektor stießen am Markt auf ein
verhaltenes bis negatives Echo. Goldman Sachs schnitt
dank der Kurskapriolen an den Finanzmärkten im Zuge der
US-Zollpolitik deutlich besser ab als erwartet. Die Aktien stiegen
um 0,4 Prozent. Vor knapp zwei Wochen hatten sie noch einen Rekord
aufgestellt - seitdem tendiert der Kurs seitwärts.
Bei Bank of America stand am Mittwoch ein
Kursrückgang um 1 Prozent zu Buche. Die überraschend guten Erträge
im Handelsgeschäft halfen den Aktien nicht viel. Mit minus 2 Prozent
deutlicher unter Druck standen die Anteilscheine von Morgan Stanley
. Hier dämpften unerwartet hohe Kosten und die
Vorsorge für faule Kredite die Stimmung. Am Dienstag hatte aus der
Branche immerhin Citigroup die Anleger überzeugt.
Die Anteilscheine von Ford knüpften mit minus 2,8
Prozent an ihren gestrigen Kursrücksetzer an. Der Autobauer ruft
fast 700.000 Fahrzeuge zurück, um ein seit langem bestehendes
Problem mit Rissen in einem Autoteil zu beheben, durch die
Kraftstoff in den Motor austreten und Brände verursachen kann. In
einer Pflichtmitteilung beziffert das Unternehmen die damit
verbundenen Kosten auf rund 570 Millionen US-Dollar.
Dagegen ging es für die Anteile von Tesla um 2,9
Prozent hoch. Der Elektroautobauer bereitet die Markteinführung
einer neuen, sechssitzigen Variante seines Sportwagens Model Y in
China vor, wo das Unternehmen Marktanteile an heimische Konkurrenten
verloren hat
Für Dow-Spitzenreiter Johnson & Johnson ging es um 6
Prozent bergauf. Der Pharma- und Medizintechnikkonzern blickt nach
einem überraschend guten zweiten Quartal zuversichtlicher als bisher
auf das laufende Jahr./gl/he