ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Verluste im Kielwasser durchwachsener US-Börsen
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Nach einem durchwachsenen
Wochenauftakt haben Europas wichtigste Aktienindizes am Dienstag
durchgängig mit Verlusten geschlossen. Im Kielwasser der
uneinheitlichen US-Börsen konnte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx
50 seine zeitweisen Gewinne nicht halten und sank um
0,31 Prozent auf 5.354,17 Punkte.
Ähnlich sah es beim schweizerischen SMI mit einem
Minus von 0,32 Prozent auf 11.901,32 Punkte aus. Der britische FTSE
100 verlor 0,66 Prozent auf 8.938,32 Punkte.
Beim Thema Zollstreit herrscht indes vorsichtiger Optimismus.
Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets verwies darauf,
"dass die Verhandlungen zwischen den USA und China nun sogar dazu
geführt haben, dass Nvidia seine Grafikchips des Typs
H20 wieder in die Volksrepublik verkaufen darf." Dies gebe Anlass
zur Hoffnung. "Die Anleger setzen darauf, dass Ähnliches im
laufenden Konflikt mit der Europäischen Union passieren wird und die
am Wochenende angedrohten 30 Prozent Zoll und mögliche Gegenzölle
nur den Weg zu einem erfolgreichen Handelsabkommen ebnen", betonte
Molnar.
Im Halbleitersektor sorgten die positiven Nachrichten aus den USA
für gute Stimmung. Die Aktien des KI-Chip-Riesen Nvidia gingen
wieder auf Rekordjagd. Das kam auch der europäischen Tech-Branche
zugute. Im EuroStoxx 50 eroberte der
Halbleiterzulieferer ASML mit einem Kursplus von 2,7
Prozent die Spitze.
Auch die Aktien des exportabhängigen Autosektors
waren angesichts der Hoffnungen auf eine Lösung im Handelsstreit
gefragt.
Am unteren Ende des marktbreiten Stoxx Europe 600
rangierten dagegen die Telekomwerte . Der
Telekomausrüster Ericsson hatte im zweiten Quartal
den schwachen Dollar zu spüren bekommen. Er habe zudem keine
Aussagen zum Einfluss der US-Zölle gemacht, beanstandeten die
Analysten von Bernstein Research. Die Aktien verloren 7,7 Prozent.
Ohne Einfluss auf den Aktienkurs von Rio Tinto blieb
unterdessen der Führungswechsel bei dem Rohstoffkonzern. Das
Unternehmen bekommt einen neuen Chef aus den eigenen Reihen. Der
Verwaltungsrat bestimmte den Leiter des Eisenerzgeschäfts Simon
Trott zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Für die Analysten der US-Bank
JPMorgan verspricht dies Kontinuität.
Derweil zogen die Aktien von DocMorris um 2,7 Prozent
an. Patienten in Deutschland können elektronische Rezepte bei den
Online-Apotheken Redcare Pharmacy und DocMorris auch
während der Übergangszeit zu einer neuen Abwicklungsinfrastruktur
einlösen./gl/jha/