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Wiener Börse (Mittag) - ATX baut Verluste aus, minus 0,9 Prozent / Nach gestriger Bestmarke seit 2008

Der Wiener Aktienmarkt hat am Freitag bis circa 12 Uhr die Verluste ausgebaut. Der heimische Leitindex ATX stand 0,92 Prozent tiefer bei 4.463,9 Einheiten. Am Vortag hatte er erstmals seit Mai 2008 wieder Luft über 4.500 Punkten getestet. Der marktbreitere ATX Prime verlor 0,92 Prozent auf 2.245,5 Zähler. Auch an den wichtigsten europäischen Leitbörsen gingen die Kurse nach unten.

Mangels wichtiger Datenveröffentlichungen bleibt der Zollkonflikt mit den USA das beherrschende Thema an den Finanzmärkten, schreiben die Experten der Helaba Bank in ihrem Tagesausblick. US-Präsident Donald Trump drohte der Europäischen Union mit pauschalen Strafzöllen von 15 oder 20 Prozent. "Der Optimismus aus der ersten Wochenhälfte mit neuem DAX-Rekord weicht vor dem Wochenende der Angst vor einer bösen Zoll-Überraschung", kommentierte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Die Risikofreude der Anleger dürfte daher begrenzt bleiben.

Neben der Zollpolitik gebe es weitere Faktoren, die zu einem Vertrauensverlust führen könnten, so die Experten der Helaba Bank. "Zuvorderst ist die von Trump geäußerte, massive Kritik an Fed-Chef Powell zu nennen, wodurch die Unabhängigkeit der Notenbank aufs Spiel gesetzt oder zumindest darüber diskutiert wird."

Den größten Verlust der ATX-Unternehmen fuhr die Raiffeisen Bank mit einem Minus von 3,24 Prozent ein. Auch die anderen schwergewichteten Banken büßten ein. Erste Group verloren 1,47 Prozent, BAWAG kosteten 0,91 Prozent weniger. Der Leiterplattenhersteller AT&S sank um 2,94 Prozent.

Lediglich Verbund verteuerten sich und verbuchten ein Plus von 0,62 Prozent.

Die Analysten der Berenberg Bank haben ihr Kursziel für die Aktien des heimischen Kranherstellers Palfinger von 32,0 auf 45,0 Euro angehoben. Das Anlagevotum lautet unverändert auf "Buy". Das Unternehmen werde von Deutschlands Infrastrukturpaket profitieren, so der zuständige Analyst Lasse Stueben. Die Palfinger-Titel notierten unverändert bei 38,55 Euro.

lof/spa

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