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Wiener Börse - ATX knüpft an starken Vortag an / Leitindex erstmals seit 2008 über 4.500 Punkten - US-Zölle im Fokus

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Einzelwerte ergänzt.
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Der Wiener Aktienmarkt hat am Donnerstag seine Vortagesgewinne etwas weiter ausgebaut. Der ATX eroberte erstmals seit 2008 wieder die Marke von 4.500 Punkten zurück und gewann letztlich 0,26 Prozent auf 4.505,40 Einheiten. Der ATX Prime stieg um 0,34 Prozent auf 2.266,37 Zähler. Das europäische Umfeld schloss ohne einheitlichen Trend. Die Leitindizes in Deutschland und Großbritannien markierten jedoch im Tagesverlauf neue Rekordstände.

Der Zollkonflikt mit den USA bleibt das beherrschende Thema an den Finanzmärkten. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump Zölle in Höhe von 50 Prozent gegen Brasilien sowie auf Kupferimporte verkündet. Insgesamt bleiben die Anleger jedoch gelassen in der Erwartung, dass eine Einigung zwischen den USA und der EU erzielt werden kann.

Unter den heimischen Einzelwerten bekam die seit rund drei Monaten laufende Erholungsrally der Agrana-Aktien einen herben Dämpfer. Die Papiere büßten nach Zahlen 3,9 Prozent ein. Der Zuckerkonzern habe vor allem beim EBIT enttäuscht, kommentierte Analystin Vladimira Urbankova von der Erste Group. Die kurzfristigen Aussichten seien angesichts bestehender Gegenwinde an den Märkten und Unsicherheiten an den Rohstoffmärkten düster.

Stark gesucht waren hingegen die voestalpine-Papiere, die ex-Dividende 1,6 Prozent zulegten. Den Dividendenabschlag mitberücksichtigt schlossen die Papiere fast vier Prozent im Plus. Europaweit herrschte in der Branche eine gute Stimmung nach einem Medienbericht über eine Ausweitung der Wirtschaftsstimuli durch die chinesische Zentralbank.

Deutsche-Bank-Analyst Bastian Synagowitz erwartet inzwischen mit Blick auf den kommenden Quartalsbericht der voest solide Zahlen. Während die Schwäche des Automobilsektors und die Zoll-Unsicherheit eine Herausforderung bleiben, sollte das Engagement im Infrastrukturbereich Unterstützung bieten, so Synagowitz.

Lenzing gewannen 2,2 Prozent auf 26,05 Euro. Analyst Lars Vom-Cleff von der Deutschen Bank hatte zuletzt das Kursziel von 35 auf 30 Euro zurückgenommen. Jedoch erwartet der Analyst eine verbesserte Rentabilität angesichts der Kostensenkungs- und Effizienzmaßnahmen der Oberösterreicher.

Deutliche Kursgewinne von jeweils rund zwei Prozent gab es zudem bei den Aktien der AT&S und Palfinger, die bereits in den vergangenen Wochen zu den Favoriten der Anleger gezählt hatten. Unter den ATX-Schwergewichten zogen Erste Group, Verbund, Andritz und OMV um bis zu 0,7 Prozent an. BAWAG kamen nach ihrem Rekordhoch am Vortag um 1,4 Prozent zurück.

spa/sto

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