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Kirchhoff Consult und DSW: Prognosetransparenz der DAX 40-Konzerne leicht rückläufig
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10.07.2025 / 10:01 CET/CEST Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
KIRCHHOFF PROGNOSESTUDIE | 2025
Kirchhoff Consult und DSW: Prognosetransparenz der DAX 40-Konzerne leicht rückläufig
* Nur noch 14 der DAX 40-Unternehmen erreichen hohe Prognosetransparenz (Vorjahr: 18)
* 23 Konzerne mit mittlerer Prognosetransparenz (Vorjahr: 17)
* Sartorius einziges Unternehmen mit niedriger Prognosetransparenz
* Best Practice: Deutsche Telekom und Fresenius mit besonders transparenten Berichten
* Lediglich 10 DAX 40-Konzerne geben einen Ausblick zu Nachhaltigkeitskennzahlen
* Nur drei Unternehmen geben einen konkreten mittelfristigen Ausblick
Hamburg, 10. Juli 2025 - Die Hamburger Kommunikations- und Strategieberatung für Finanzkommunikation und ESG Kirchhoff Consult hat gemeinsam mit der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW) erneut die Transparenz der Prognoseberichte der DAX 40-Unternehmen untersucht. Die seit 2005 regelmäßig durchgeführte Studie bewertet sowohl qualitative als auch quantitative Aussagen zur künftigen Geschäftsentwicklung der Unternehmen. Grundlage der aktuellen Analyse bilden die Prognoseberichte aus den Geschäftsberichten 2024. Hinsichtlich der untersuchten Unternehmen gab es im Vergleich zum Vorjahr eine Veränderung im DAX 40: Covestro musste den Index verlassen und das MedTech-Unternehmen Fresenius Medical Care rückte nach. Zudem legten Airbus und Qiagen keine Prognoseberichte vor, weshalb sie in der Untersuchung nicht berücksichtigt wurden.
Auf Basis von 15 Kriterien wurden die Prognoseberichte in die Transparenzkategorien "hoch", "mittel" und "niedrig" eingeteilt. Mit 14 Unternehmen erreichte lediglich rund ein Drittel der DAX 40-Konzerne die Kategorie "hoch". Zu diesen zählen die Best-Practice-Berichte der Deutsche Telekom und des Gesundheitsdienstleisters Fresenius. Im Vorjahr waren es noch 18 Unternehmen. Der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius ist das einzige Unternehmen mit niedriger Prognosetransparenz, da das Unternehmen weder Konzernergebnis noch Segmentergebnisse quantifizierte. Sartorius hat erst mit dem Quartalsbericht im Mai 2025 eine quantifizierte Prognose veröffentlicht. 23 Unternehmen legten Prognoseberichte mittlerer Transparenz vor (Vorjahr: 17).
Bei unveränderter Methodik zeigt die aktuelle Erhebung somit insgesamt eine leicht rückläufige Prognosequalität. Die Konzerne konzentrieren sich auf eine geringere Anzahl an Prognosekennzahlen. Die zu erkennende Zurückhaltung bei der Formulierung konkreter Prognosen dürfte vor allem auf das unsichere Marktumfeld zurückzuführen sein. Dies ist insbesondere durch die internationalen Konflikte bedingt.
Jens Hecht, CFA, Managing Partner bei Kirchhoff Consult: "Die derzeitigen geopolitischen Risiken und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Unvorhersehbare Entwicklungen stehen auf der Tagesordnung. Dennoch sollten Unternehmen nicht die Transparenz des Ausblicks einschränken. Investoren erwarten gerade in schwierigen Phasen begründete Prognosen, auf die sie ihre Investitionsentscheidungen stützen. Gute Kommunikation schafft Vertrauen. Diesen Grundsatz gilt es weiterhin zu beherzigen."
Überwiegende Mehrheit quantifiziert Konzernergebnis Das bedeutendste Kriterium in der Erhebung ist die Prognose des zukünftigen Konzernergebnisses. 35 Unternehmen quantifizieren in ihren Prognoseberichten diese Kennzahl. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Zunahme um zwei Unternehmen. Ergebnisse auf Segmentebene quantifizieren 24 der 38 untersuchten DAX-Konzerne. Auch in diesem Jahr blicken nur drei Unternehmen mit einem quantifizierten Ergebnisausblick über das laufende Geschäftsjahr hinaus in die Zukunft. Abgenommen hat die Prognosequalität insbesondere bei den Kriterien Konzern- und Segmentumsatz sowie bei der Kostenentwicklung.
Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW): "Für Aktionäre sind nachvollziehbare Ergebnisprognosen essenziell, um die künftige Entwicklung eines Unternehmens einschätzen zu können. Gleichzeitig erschweren die aktuellen globalen Volatilitäten nachvollziehbar valide Ausblicke erheblich. Die Relevanz umfassender, kurz-, mittel- und langfristiger Prognosen und - vor allem - deren Basisannahmen nimmt aber deshalb deutlich zu und macht sie noch einmal mehr zu einer strategischen Kernaufgabe des Top Managements. Insofern geht es in Zeiten wie diesen mehr um die Herleitung und Nachvollziehbarkeit der Prognose als um die letzte Kommastelle."
Transparenz unabhängig von Berichtslänge Wie bereits in den Vorjahren zeigt auch die aktuelle Untersuchung, dass zwischen der Seitenanzahl und dem Transparenzniveau nicht zwingend ein Zusammenhang besteht. So belegt die Deutsche Telekom mit dem längsten Prognosebericht (elf Seiten) erneut den Spitzenplatz. Aber auch Konzerne wie Bayer, DHL Group, Hannover Rück und Siemens erreichen mit zwei- bis dreiseitigen Berichten ein hohes Transparenzniveau. Der diesjährige Durchschnitt liegt bei 4,1 Seiten (Vorjahr: 4,5). Sartorius veröffentlicht mit fünf Seiten einen überdurchschnittlich umfangreichen Bericht, fällt jedoch in die niedrigste Transparenzkategorie.
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren mit nachrangiger Bedeutung Auch in diesem Jahr bleibt der Stellenwert von nichtfinanziellen Leistungsindikatoren in den Prognoseberichten gering: Von 38 untersuchten DAX 40-Unternehmen veröffentlichen lediglich 10 Prognosen zu nichtfinanziellen Zielgrößen. Zwar ist die Zahl der berichtenden Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr damit von 12 auf 10 gesunken, gleichzeitig hat sich aber die Zahl quantifizierter Angaben auf 9 erhöht (Vorjahr: 8).
Vincent Furnari, Managing Partner bei Kirchhoff Consult: "Der Kapitalmarkt erwartet, dass Unternehmen potenzielle Nachhaltigkeits- bzw. Klimarisiken für Geschäftsmodell und Unternehmensbewertung in ihre strategische Planung einbeziehen. Daraus müsste eigentlich resultieren, dass Nachhaltigkeits- bzw. Klimakennzahlen auch in der Prognose berücksichtigt werden. Doch nur zehn Unternehmen schaffen an dieser Stelle Transparenz und verknüpfen Nachhaltigkeits- und Finanzziele."
Die Studie finden Sie unter folgendem Link.
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