Aktien New York: Leichte Gewinne - Nvidia mit Rekord-Börsenwert
NEW YORK (dpa-AFX) - Eine verhaltene Zuversicht ist am Mittwoch an
die US-Aktienmärkte zurückgekehrt. Auch wenn das Thema Zölle mit
Unsicherheiten behaftet bleibt, mehren sich die Hoffnungen auf
Handelsabkommen zwischen den USA und anderen Ländern. Unter den
Einzelwerten erreichte Nvidia als erstes Unternehmen in der
Geschichte den Börsenwert von vier Billionen US-Dollar und ein
Rekordhoch.
Der Dow Jones Industrial gewann rund zwei Stunden vor
dem Handelsschluss 0,35 Prozent auf 44.394,36 Punkte. Der S&P 500
legte um 0,33 Prozent auf 6.246,30 Zähler zu. Der
Nasdaq 100 stieg um 0,35 Prozent auf 22.781,25
Punkte.
US-Präsident Donald Trump hat den nächsten Schub an Briefen mit
Zollbestimmungen gegen andere Länder zum 1. August bekanntgemacht.
Die Europäische Union war zunächst nicht darunter. Er übte zudem
erneut Druck auf Notenbankchef Jerome Powell aus, indem er wieder
den sofortigen Rücktritt forderte und ihn nochmals scharf wegen
bislang ausgebliebener Zinssenkungen attackierte. Dem "Wall Street
Journal" zufolge bewerben sich Kevin Hassett und Kevin Warsh um den
nächsten Fed-Vorsitz.
Unter den Einzelwerten zogen Nvidia die
Aufmerksamkeit auf sich. Dank des laufenden Booms rund um das Thema
Künstliche Intelligenz (KI) setzte die Aktie ihren Höhenflug fort
und stieg zeitweise um 2,8 Prozent auf 164,42 Dollar. Zuletzt ging
es um 1,7 Prozent hoch.
Nach Nvidia als führendem Unternehmen auf dem weltweiten Finanzmarkt
folgt Microsoft mit einem Börsenwert von 3,75
Billionen Dollar. Auch diese Aktie erklomm ein Rekordhoch, und zwar
bei knapp unter 507 Dollar. Zuletzt ging es um 1,0 Prozent nach
oben. Die Investmentbank Oppenheimer sieht das KI-Potenzial des
Softwareherstellers im Kurs noch nicht ausreichend reflektiert und
hob die Aktie daher auf "Outperform".
Apple als drittwertvollstes Unternehmen weltweit hat
einen Börsenwert von 3,1 Billionen Dollar und folgt den beiden so
mit einem inzwischen deutlichem Abstand. Das Papier des
iPhone-Herstellers, der im Geschäft rund um KI mit Problemen ringt,
gab um 0,4 Prozent nach.
Der Blick richtete sich im Dow zudem auf das Pharmaunternehmen Merck
& Co , dessen Anteile um 3,1 Prozent stiegen. Kurz vor
dem Patentablauf seines umsatzstärksten Medikaments Keytruda will
der Konzern das auf Lungenkrankheiten spezialisierte
Biotech-Unternehmen Verona Pharma übernehmen. Merck
zahlt 107 US-Dollar je American Depository Share (ADS) für Verona,
womit das Londoner Unternehmen mit rund 10 Milliarden Dollar
bewertet wird. Die Verona-Papiere gewannen 20,6 Prozent.
Boeing waren Spitzenwert im Dow mit plus 5,0 Prozent und erreichten
damit den höchsten Stand seit Mitte Januar 2024. Womöglich könnte
sich auch bald die Kurslücke wieder schließen, die am 5. Januar
gerissen wurde. Damals war es fast zu einer Katastrophe gekommen,
als bei einem Jet des Typs 737 Max während eines Fluges ein
Kabinenteil herausbrach.
Auf ein Rekordhoch von knapp unter 280 Dollar ging es an der Nasdaq
für Broadcom . Auch diese Aktie zählt zu den
KI-Gewinnern und profitiert aktuell von einer positiven Studie der
Bank JPMorgan. Nach einem Treffen mit dem Management schrieb Analyst
Harlan Sur: Das Geschäft des Halbleiter- und Softwarekonzerns laufe
auf Hochtouren. Die Nachfrage nach KI bleibe stark. Die Aktie hat er
nicht nur mit "Overweight" bewertet. Sie steht auch als besonders
aussichtsreicher Wert auf der "Analyst Focus List".
Eine Abstufung "Underweight" durch KeyBanc Capital Markets belastete
die Aktien von T-Mobile US . Die Papiere der
Deutsche-Telekom-Tochter verloren 1,5 Prozent./ck/he