ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx klettert auf höchsten Stand seit Mai
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte
haben am Mittwoch ungeachtet der weiter hohen Unsicherheit im
Zollstreit mit den USA zugelegt. Der Leitindex der Eurozone, der
EuroStoxx 50 , ist nun wieder zurück auf dem höchsten
Stand seit Mai. Sein Rekordhoch von Anfang März bei etwas unter
5.570 Punkten rückt damit ebenfalls wieder in greifbare Nähe. Der
deutsche Leitindex Dax erreichte sogar eine Bestmarke.
Marktexperten sehen derweil den zunehmenden Gleichmut der Anleger
über die Drohgebärden aus Washington mit Skepsis. Die Experten von
Index-Radar sehen darin "ein Spiel mit dem Feuer". Je weiter die
Kurse jetzt stiegen, "desto größer das Risiko", warnen sie.
Der EuroStoxx beendete den Tag 1,37 Prozent höher auf 5.445,65
Punkten. Außerhalb des Euroraums ging es nicht ganz so stark nach
oben. Der Schweizer SMI gewann 0,30 Prozent auf
12.006,86 Punkte. Der britische FTSE 100 legte um
0,15 Prozent auf 8.867,02 Punkte zu.
Die Mehrzahl der Branchen in Europa legte zu, wobei Bankwerte
besonders bevorzugt wurden. Der Stoxx Europe 600 Banks
ist zurück auf dem höchsten Stand seit 2008. Dazu
trugen nicht zuletzt Neuigkeiten von Unicredit bei.
Die italienische Großbank meldete, die direkte Aktienbeteiligung an
der Commerzbank und damit ihre Stimmrechte von knapp
unter 10 auf nun rund 20 Prozent verdoppelt zu haben. Sie ist nun
der größte Aktionär von Commerzbank. Unicredit sprangen um 4,6
Prozent nach oben und setzten ihren Höhenflug seit dem
Mehrjahreshoch am Vortag fort.
Im EuroStoxx waren sie an diesem Tag dennoch nur der prozentual
zweitstärkste Wert. Noch deutlicher legten die Anteile von
EssilorLuxottica mit plus 5,6 Prozent zu. Die
Facebook- und Instamutter Meta sei bei dem
französischen Brillenkonzern eingestiegen und habe einen Anteil von
knapp drei Prozent für etwa drei Milliarden Euro erworben, hatte die
Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag nach Börsenschluss in Paris
unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen
berichtet.
Laut der Investmentbank Jefferies kommt ein solcher Schritt nicht
unerwartet und vertiefe die Partnerschaft der beiden Unternehmen im
Bereich KI-gestützter "Smartglasses". Diese Brillen sind tragbare
Computer und fügen Informationen auf dem Sichtfeld der Gläser hinzu.
Jefferies sieht in ihnen "den nächsten großen Trend" in diesem
Bereich.
WPP sackten dagegen in London nach einer
Gewinnwarnung um knapp 19 Prozent auf den tiefsten Stand seit 2009
ab. Mit dem enttäuschendem Ausblick auf das Gesamtjahr scheine sich
die schwache Entwicklung des Werbekonzerns in der ersten
Jahreshälfte fortzusetzen, hieß es von der britischen
Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown. Die Papiere des
Wettbewerbers Publicis gerieten mit in den Sog und
gaben in Paris um 1,8 Prozent nach.
Die Aktien des Billigfluganbieters Jet2 gerieten mit
minus 9,9 Prozent unter Druck. Die Zahlen für das Geschäftsjahr
2024/25 waren zwar wie erwartet ausgefallen, aber dass ein Ausblick
auf das neue Jahr ausblieb, kam nicht gut an./ck/he