ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax trotzt US-Zöllen vor Fristende
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag erstmals
seit Ende Juni wieder die Marke von 24.000 Punkten geknackt. Er
trotzte damit dem nahenden Fristende für eine Lösung des
Handelskonflikts zwischen den USA und der Europäischen Union. Von
diesem Mittwoch an könnten nach früheren Aussagen von US-Präsident
Donald Trump weitere Zölle auf Einfuhren aus der EU in Kraft treten,
falls diese ihm in Handelsfragen nicht entgegenkommt.
Zum Handelsende notierte der deutsche Leitindex 1,20 Prozent höher
bei 24.073,67 Punkten. Damit setzte er sich von der für den
kurzfristigen Trend wichtigen 21-Tage-Linie weiter nach oben ab. Vom
rund einen Monat alten Rekordhoch von 24.479 Punkten ist der Dax
aber noch ein Stück entfernt.
Der MDax , Index der mittelgroßen Unternehmen, stieg
am Montag um 1,54 Prozent auf 30.746,88 Punkte. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,00
Prozent auf 5.341,54 Zähler nach oben.
"Die Marktteilnehmer sind nicht mehr so schreckhaft wie noch vor
einigen Monaten", kommentierten die Experten der Deka Bank. Sie
wüssten zwar, dass die Zölle von Dauer sein dürften, die
US-Regierung jedoch vor den selbstzerstörerischen Effekten von zu
hohen Zollsätzen zurückschrecke.
Die deutschen Medizintechnikhersteller Siemens Healthineers
und Carl Zeiss Meditec zählten mit
minus 0,3 beziehungsweise 2,2 Prozent zu den Verlierern. China
reagiert auf EU-Beschränkungen und belegt Medizinprodukte aus der EU
mit Gegensanktionen. Zudem steht weiter die Gefahr von US-Zöllen auf
europäische Gesundheitsprodukte im Raum.
Ansonsten bewegten Kommentare von Analysten. Beim Pharma- und
Technologiekonzern Merck KGaA mussten die Anleger
einen Kursrückgang von 1,7 Prozent und den Rutsch ans Dax-Ende
verkraften. Die Investmentbank Stifel drehte ihre Kauf- in eine
Verkaufsempfehlung.
Krones -Titel büßten nach einer Abstufung 1,6 Prozent
ein. Die Investmentbank Oddo BHF senkte die Papiere des
Anlagenherstellers von Outperform auf Neutral.
Eine gestrichene Kaufempfehlung der Investmentbank Kepler Cheuvreux
ließ die Aktien von Aixtron um 2,8 Prozent sinken.
Dagegen setzte MDax-Spitzenreiter Bilfinger mit plus
8,9 Prozent auf den höchsten Stand seit 2014 seine Rally fort.
Kepler Cheuvreux erhöhten das Kursziel für die Aktien deutlich.
Außerhalb der Eurozone gaben der schweizerische SMI Index und der
Londoner FTSE 100 am Montag moderat nach. Die US-Börsen zeigten sich
zum Handelsschluss in Europa etwas schwächer./bek/he