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Wiener Aktienmarkt vorbörslich schwächer erwartet / ATX-Indikation sieht den Leitindex 0,6 Prozent tiefer

Der Wiener Aktienmarkt dürfte am Montag mit Abschlägen in den Handel starten. Eine Indikation auf den österreichischen Leitindex ATX stand zuletzt mit 4.357,73 Punkten 0,6 Prozent unter dem Freitagsschluss. An anderen wichtigen Handelsplätzen in Europa wird hingegen eher mit einem positiven Start gerechnet.

Positive Konjunkturdaten kamen in der Früh aus Deutschland. Die Industrieproduktion ist dort im Mai um ein Prozent gegenüber dem Vorjahreswert gestiegen. Der Zuwachs übertraf die Erwartungen - die teilweise von einem Rückgang ausgingen - deutlich. "Damit lag die Produktion im April und Mai leicht über dem Durchschnitt des ersten Quartals und nährt die Hoffnung, dass die Industrie die Wende geschafft hat", kommentierten Analysten der Commerzbank die Zahlen.

Im Fokus der Anleger dürfte weiterhin die Deadline am 9. Juli für die Zollverhandlungen mit den USA stehen. "Das Zollthema bleibt dominant, zumal im weiteren Wochenverlauf keine wichtigen Datenveröffentlichungen auf dem Programm stehen", so die Marktexperten der Helaba.

US-Präsident Donald Trump hat das Inkrafttreten der angedrohten hohen Einfuhrzölle ab dem 1. August bestätigt, sollte es nicht zuvor zu einer Einigung mit verschiedenen Ländern kommen. Die USA stünden kurz vor dem Abschluss mehrerer Handelsabkommen in den kommenden Tagen und würden verschiedene Länder - den Angaben nach zwölf - bis zum 9. Juli über höhere Zölle informieren, teilte Trump mit.

"Die Börsenwelt spekuliert, an wen die ersten 12 Zoll-Drohbriefe adressiert sein werden. Und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die EU unter den Empfängern ist", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Frankfurter Vermögensverwalter QC Partners. "Gerade für die exportorientierten europäischen Volkswirtschaften wären die Zölle eine immense Belastung."

Am Freitag hatte der ATX um 1,07 Prozent schwächer bei 4.384,34 Punkten geschlossen. Die schwergewichteten Bankaktien zeigten sich teilweise schwächer als der Gesamtmarkt. BAWAG fielen um 1,7 Prozent, Raiffeisen Bank International gaben 2,4 Prozent nach. Erste Bank schlossen um 0,5 Prozent tiefer. Sehr schwach zeigten sich auch Bauaktien.

Die größten Kursgewinner im prime market am Freitag:

AT&S              +3,13% 17,80 Euro
Kapsch TrafficCom +1,12% 7,20 Euro 
Addiko Bank       +0,79% 19,20 Euro

Die größten Kursverlierer im prime market am Freitag:

Wienerberger    -4,47% 29,92 Euro
UBM Development -3,72% 20,70 Euro
Polytec         -2,66% 3,29 Euro 

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