FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte nach seiner
zweitägigen Stabilisierung am Freitag wieder etwas nachgeben. Eine
Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für
den deutschen Leitindex ein Minus von 0,55 Prozent auf 23.802
Punkte. Damit deutet sich für den Dax ein
Wochenverlust von rund einem Prozent an. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 wird am Freitag mit einem ähnlichen
Minus erwartet.
Die Rekordhochs der Nasdaq-Indizes in den USA am Vorabend fielen in
etwa mit dem Ende des europäischen Handels zusammen. Weiteren Schub
gab es nicht mehr und an diesem Freitag sind die Börsen jenseits des
Atlantik aufgrund des "Unabhängigkeitstages" geschlossen. Derweil
wird das Zeitfenster kleiner für einen Zolldeal der EU mit den USA.
US-Präsident Trump will ab dem 9. Juli weitere Zölle in Höhe von 50
Prozent in Kraft treten lassen, wenn die Europäer ihm in
Handelsfragen nicht entgegenkommen.
Aus Unternehmenssicht ist die Nachrichtenlage bislang noch recht
dünn. Der Auto- und Industriezulieferer Stabilus ist
auf der Suche nach einem neuen Finanzvorstand fündig geworden. Der
bisherige Finanzchef der Forbo Holding, Andreas Jaeger, werde den
Posten zum 1. November übernehmen, teilte Stabilus mit. Mit der
Bestellung füllt das Unternehmen die Lücke, die seit dem Weggang des
vorherigen Finanzvorstands Stefan Baurreis im Februar besteht.
Die Aktien von Rheinmetall könnten das
Anlegerinteresse auf sich ziehen. Die US-Bank JPMorgan hat das
Kursziel für die Papiere von 2100 auf 2250 Euro angehoben. Dies
entspricht einem Kurspotenzial von rund einem Drittel, womit JPM zu
den optimistischsten Analystenhäusern für den Rüstungstitel gehört.
Der Experte David Perry erhöhte zudem seine Ergebnisschätzungen bis
2030 um bis zu 21 Prozent und nannte Rheinmetall als seinen
Top-Favoriten unter Europas großen Rüstungsproduzenten.
Einen Blick wert sein könnten zudem die Anteilsscheine von
Jungheinrich und DWS . Das Analysehaus
Exane BNP stufte die Aktien des Gabelstapler-Herstellers auf
"Neutral" ab und reduzierte das Rating für die Papiere der
Deutsche-Bank-Fondstochter auf "Underperform".
Die Titel des Hafenbetreibers HHLA werden an diesem
Freitag mit einem Dividendenabschlag gehandelt./edh/stk