Wiener Börse (Nachmittag) - ATX mit schwachem Juli-Start / Verhaltenes Umfeld von Gewinnmitnahmen geprägt - Versorger und Immobilientitel legen zu
Der Wiener Aktienmarkt ist am Dienstag schwächer in den Monat Juli gestartet. Am Nachmittag stand der ATX 0,57 Prozent in der Verlustzone bei 4.405 Punkten. Der ATX Prime gab um 0,54 Prozent auf 2.216 Zähler nach. Das europäische Umfeld notierte nach einem freundlichen Auftakt ebenfalls tiefer. Marktbeobachter verorteten Gewinnmitnahmen bei zuletzt gut gelaufenen Sektoren.
Im Fokus steht für die Anleger weiterhin der 9. Juli. Bis dahin muss eine Lösung im Handelsstreit der EU mit den USA gefunden werden, sonst drohen den europäischen Unternehmen Zölle von 50 Prozent auf fast alle Exporte in die USA. Die Stimmungslage sei zunehmend positiv, was die Anleger beruhigt habe, dass bis dahin mehrere Abkommen angekündigt werden, erklären die Marktstrategen der Deutschen Bank.
Datenseitig steht am Nachmittag noch das ISM-Barometer der US-Industrie auf der Agenda. Inflationsdaten aus der Eurozone trafen am Vormittag die Prognosen. So betrug die Inflation im Euroraum im Juni 2,0 Prozent und liegt damit auf der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Eine Zinssenkung der EZB im September bleibe wahrscheinlich, resümiert Commerzbank-Ökonom Vincent Stamer.
Mit Blick auf die österreichischen Einzelwerte blieb die Nachrichtenlage ruhig. Unter den wenigen Gewinnern im prime market fanden sich Immobilienwerte sowie die Versorger. Unter den Schwergewichten legten Verbund 0,6 Prozent zu. Europaweit waren die Werte aus den beiden Branchen vor dem Hintergrund fallender Marktzinsen gefragt.
Auf der anderen Seite belastete dies die Bankwerte, die zu den Profiteuren höherer Zinsen zählen. Erste Group und BAWAG fielen um 0,5 respektive 1,6 Prozent. Weniger gut liefen auch klassische Zykliker aus der Industrie.
spa/mik
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