Aktien Frankfurt: Dax schwächer - Anleger nach Erholung vorsichtig
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Erholung des Dax
halten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt erst
einmal weiter zurück. Der deutsche Leitindex notierte am
Dienstagmittag 0,5 Prozent tiefer bei 23.780 Punkten und nähert sich
damit der 21-Tage-Linie bei 23.763 Punkten, einem kurzfristigen
Trendindikator.
"Nach den Kursgewinnen der vergangenen Tage ist die aktuelle
Konsolidierung im Dax mehr als gesund", betonte Analyst Jochen
Stanzl von CMC Markets. Er vermisst derzeit "echte positive Impulse"
und sieht das Börsenbarometer bei einem Stand über 24.000 Punkten
attraktiv für Gewinnmitnahmen.
Der MDax fiel am Dienstagmittag um 0,8 Prozent auf
30.237 Zähler. Für den Eurozonen-Index EuroStoxx 50
ging es um 0,5 Prozent abwärts.
Auch weiterhin steht für die Anleger der 9. Juli im Fokus. Bis dahin
muss eine Lösung im Handelsstreit der EU mit den USA gefunden
werden, sonst drohen den europäischen Unternehmen Zölle von 50
Prozent auf fast alle Exporte in die USA. Analyst Thomas Altmann von
QC Partners verwies aber darauf, dass die Europäische Union einen
großen Schritt auf US-Präsident Donald Trump zugeht: "Die
Bereitschaft, den Basiszoll von 10 Prozent dauerhaft zu akzeptieren,
zeigt, wie sehr die EU einen Handelsdeal erreichen will. Damit
würden die in der EU ansässigen Firmen ihre Planungssicherheit
zurückgewinnen."
Die Papiere von Siemens Energy setzten
ihre jüngste Rekordrally nur zum Handelsstart fort und drehten kurz
danach ins Minus. Zuletzt verloren sie als schwächster Dax-Wert 2,9
Prozent. Analyst Akash Gupta von JPMorgan zeigte sich
in einem Ausblick auf den Quartalsbericht Anfang August optimistisch
für den Energietechnikkonzern. Er hob zwar sein Kursziel deutlich
an, signalisiert allerdings mit 78 Euro derzeit kein Potenzial mehr
und bleibt folglich "Neutral" gestimmt.
Die Aktien von Evonik stehen nach einem schwachen
Juni am Dienstag auch zum Juli-Start mit minus 1,7 Prozent unter
Druck. Vor dem Quartalsbericht Anfang August herrscht Skepsis. So
erwartet JPMorgan-Experte Chetan Udeshi nach zuletzt recht starken
Quartalen wieder eine schwächere Tendenz.
Die Anteilsscheine von Nordex profitierten von einem
Auftrag aus Lettland. Zuletzt stiegen die Papiere des
Windturbinen-Herstellers um 0,6 Prozent, nachdem sie zum Wochenstart
wegen einer negativen Analystenstudie um 3,8 Prozent abgesackt
waren. Für das laufende Jahr steht ein eindrucksvoller Kursgewinn
von mehr als 50 Prozent zu Buche./edh/mis