Devisen: Euro bewegt sich zum US-Dollar nahe Hoch seit 2021
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
In der vergangenen Woche hatte der Euro abermals von einer breiten Dollar-Schwäche profitiert. Treiber waren der Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran, der die Risikofreude von Finanzmarktinvestoren steigerte, sowie zunehmende Zinssenkungsfantasien mit Blick auf die US-Notenbank Fed. Letztere wurden genährt von einem Medienbericht, demzufolge US-Präsident Donald Trump bereits im September oder Oktober einen Nachfolger für Fed-Chef Jerome Powell bekannt geben will, der ihm wegen seiner umsichtigen Zinspolitik ein Dorn im Auge ist.
Auch wenn Powells Amtszeit erst im Mai 2026 endet, würde Trump ihn damit laut Stephen Innes von SPI Asset Management unter Druck setzen. Schließlich wolle Trump einen Notenbank-Chef, der die Zinsen senkt, egal ob das angemessen sei oder vielleicht sogar riskant.
Vor der Veröffentlichung europäischer Inflationsdaten am Dienstag richtete sich der Fokus auf Angaben zur Preisentwicklung in Italien und Deutschland. Dank günstigerer Energie und geringerer Preissteigerungen bei Lebensmitteln sank die Inflationsrate hierzulande überraschend auf 2 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit über einem halben Jahr.
Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank sieht die Inflation gebändigt: "Die Zinsen sind gefallen, die akute Inflationsbedrohung ist vorbei." In Italien blieb die Inflationsrate überraschend konstant, statt wie von Analysten erwartet etwas weiter auf 1,8 Prozent zu steigen. Die Notenbank strebt auf mittlere Sicht eine Rate von 2 Prozent für den gesamten Währungsraum an.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85550 (0,85290) britische Pfund, 169,17 (169,24) japanische Yen und 0,9347 (0,9359) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 3.281 Dollar. Das waren etwa 7 Dollar weniger als am Freitag./la/stw
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AXC0179 2025-06-30/17:12