Frankreichs Inflation steigt stärker als erwartet - weiter auf niedrigem Niveau
PARIS (dpa-AFX) - In Frankreich hat sich die Inflation nach dem tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren wieder etwas verstärkt. Die nach europäischen Standards berechneten Verbraucherpreise (HVPI) legten im Juni im Jahresvergleich um 0,8 Prozent zu, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im April hatte die Inflationsrate in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone bei 0,6 Prozent gelegen und damit auf dem tiefsten Stand seit Ende 2020.
Analysten hatten einen Anstieg der Teuerung erwartet, waren aber nur von einer Jahresrate von 0,7 Prozent ausgegangen. Trotz des Anstiegs im Juni liegt die Inflationsrate seit mittlerweile fünf Monaten unter einem Prozent. Im Monatsvergleich legte die französischen Verbraucherpreise um 0,4 Prozent zu, wie es weiter hieß. Hier hatten Analysten nur einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet.
Der Anstieg der Inflation erklärte das Statistikamt mit einer beschleunigten Teuerung bei Dienstleistungen, insbesondere in den Bereichen Unterkunft, Gesundheit und Transport. Außerdem sei der Rückgang der Energiepreise nicht mehr so stark wie im Vormonat ausgefallen.
Trotz des Anstiegs ist die Teuerung in Frankreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern niedrig. In der Eurozone ist die Inflationsrate deutlich höher. Sie lag laut jüngsten Daten im Mai bei 1,9 Prozent. Die Europäischen Zentralbank (EZB) hatte die Leitzinsen zuletzt Anfang des Monats um weitere 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Der Einlagensatz liegt bei 2,00 Prozent./jkr/nas
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