Rohstoffe (Vormittag) - Brent-Ölpreis klar tiefer / Goldpreis knapp im Minus
Die Ölpreise sind am Mittwoch trotz eines befürchteten militärischen Eingreifens der USA im Iran merklich gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete 75,55 US-Dollar und damit 2,12 weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Juli fiel um 0,63 Prozent auf 74,65 Dollar.
US-Präsident Donald Trump forderte den Iran zu einer "bedingungslosen Kapitulation" auf. Zuletzt hatten sich bereits Befürchtungen verstärkt, dass die USA Ziele im Iran angreifen könnten. Damit wäre im Krieg zwischen Israel und dem Iran eine neue Eskalationsstufe erreicht.
Rohstoffexperten hatten in den vergangenen Tagen mehrfach darauf hingewiesen, dass der Ölmarkt derzeit ausreichend versorgt sei. Der Beginn der israelischen Angriffe auf den Iran hatten am vergangenen Freitag einen starken Preissprung am Ölmarkt ausgelöst. Seit Beginn der Woche ging es mit den Ölpreisen zwar teilweise weiter nach oben, der Anstieg fiel aber deutlich schwächer aus.
Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank wies in seiner jüngsten Studie darauf hin, dass die Nachfrage nach Rohöl auf dem Weltmarkt derzeit nur moderat steige. In der Früh hatte die Regierung in Japan gemeldet, dass die Menge an importiertem Rohöl im Mai kräftig gesunken sei. Generell dürfte die Ölnachfrage durch den anhaltenden Handelskonflikt der USA mit den meisten seiner Handelspartner weiterhin beeinträchtigt werden, sagte Commerzbank-Experte Fritsch.
Der Preis für ein Barrel OPEC-Öl wurde zuletzt für Dienstag mit 74,39 Dollar festgelegt, wie das OPEC-Sekretariat mitteilte. Am Montag waren es noch 73,15 Dollar gewesen. Die OPEC berechnet den Korbpreis auf Basis der wichtigsten Sorten des Kartells.
Der Goldpreis zeigte sich mit knappen Abgaben. In London wurde die Feinunze (31,1 Gramm) zuletzt für 3.384,92 US-Dollar gehandelt und damit um magere 0,11 Prozent tiefer als am Dienstagabend.
ste