Wiener Börse (Nachmittag) - ATX weiter 0,7 % tiefer / US-Einzelhandelsumsätze im Mai gesunken - Pierer Mobility fast neun Prozent fester
Der Wiener Aktienmarkt hat am Dienstag im Verlauf weiter klar tiefer notiert. Der Leitindex ATX büßte etwas nach 14.30 Uhr 0,69 Prozent an Wert ein auf 4.369,89 Punkte. Der marktbreitere ATX Prime gab 0,59 Prozent nach auf 2.196,51 Zähler. Auch an den anderen europäischen Märkten gab es Verluste zu sehen.
Dominierendes Thema an den Finanzmärkten ist derzeit der Krieg zwischen Israel und dem Iran. Am Montag trieb die Hoffnung, dass sich die Eskalationsspirale zumindest nicht weiter drehen wird, die Kurse etwas an. "Das Schlagzeilenrisiko bleibt aber erhöht und könnte die Risikoaversion wieder spürbar ansteigen lassen", kommentieren am Dienstagmorgen die Analysten der Helaba.
Für Verunsicherung sorgte zuletzt die Tatsache, dass US-Präsident Donald Trump ein Treffen der G7-Staaten in Kanada frühzeitig verlassen und das mit der Lage im Nahen Osten begründet hat. Zudem hatte Trump kurz vor der Ankündigung seiner Abreise die Bewohner von Irans Hauptstadt Teheran zur Evakuierung aufgerufen.
Keine großen Auswirkungen hatten Datenveröffentlichungen. Börsenprofis blicken demnach überraschend optimistisch auf die deutsche Wirtschaft. Das Barometer für die Konjunkturaussichten in den kommenden sechs Monaten schnellte im Juni um 22,3 Punkte auf 47,5 Zähler nach oben. Das teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit. Die Einzelhandelsumsätze in den USA sind dann im Mai auf Monatssicht um 0,9 Prozent zurückgegangen.
Die Anteile von Pierer Mobility standen mit plus 8,9 Prozent an der Spitze des Prime Segments. Die Sanierung der drei Tochterfirmen der Pierer Mobility, KTM AG, KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH, ist rechtskräftig abgeschlossen. Das Landesgericht Ried im Innkreis hat ihre Sanierungspläne nach Ablauf der zweiwöchigen Rekursfrist bestätigt, heißt es in einer Aussendung der Pierer Mobility am Dienstag.
Der Flughafen Wien hat in der Früh seine Passagierzahlen für den Mai veröffentlicht. Diese seien für die ganze Gruppe im Jahresvergleich um 3,7 Prozent, und am Standort Wien um zwei Prozent gestiegen. Die Aktien reagierten mit einem Plus von 1,1 Prozent.
EVN-Papiere haben trotz Unterstützung von Analysten der Erste Group um 1,1 Prozent nachgegeben auf 23,45 Euro. Die Analysten hatten das Kursziel für die Papiere des Energieversorgers von 32,1 auf 32,6 Euro angehoben und ihre "Buy"-Empfehlung bestätigt.
Die Anteile von AT&S gaben 1,6 Prozent nach auf 16,88 Euro. Die Analysten der Berenberg Bank haben ihre Verkaufsempfehlung "Sell" für die Aktien des heimischen Leiterplattenherstellers AT&S bestätigt. Im gleichen Zug hat der zuständige Experte Gustav Froberg das Kursziel von 15,0 Euro bekräftigt.
Deutliche Verluste gab es für die Anteile des Faserherstellers Lenzing, die um 11,5 Prozent einbüßten.
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