dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 16.06.2025 - 15.15 Uhr
ROUNDUP: Renault-Chef Luca de Meo geht - Kreise: Wird Kering-Chef
BOULOGNE-BILLANCOURT - Renault-Chef Luca de Meo
verlässt überraschend den französischen Autobauer. Nach fünf Jahren
an der Spitze der Renault-Gruppe habe der italienische Manager seine
Entscheidung bekannt gegeben, "von seinem Amt zurückzutreten und
sich neuen Herausforderungen außerhalb des Automobilsektors zu
stellen", teilte der Automobilkonzern am Wochenende mit. De Meo
werde das Unternehmen zum 15. Juli verlassen. Die Renault-Aktie fiel
am Montag deutlich, während die Papiere des Luxuswarenherstellers
Kering deutlich stiegen. Laut Medienberichten wird de Meo bei der
Gucci-Mutter anheuern.
Ex-Freenet-Chef wird neuer Ceconomy-Aufsichtsratsvorsitzender
DÜSSELDORF - Die MediaMarktSaturn-Mutter Ceconomy
bekommt einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Thomas Dannenfeldt
werde sein Amt Ende Juli aus persönlichen Gründen niederlegen, wie
der im SDax notierte Konzern am Montag mitteilte.
Sein frisch gewählter Nachfolger ist Christoph Vilanek, der bereits
seit Mai 2019 im Aufsichtsrat tätig ist und bis jüngst den
Mobilfunk- und TV-Anbieters Freenet führte.
LE BOURGET - Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus hat
zu Beginn der Paris Air Show einen ersten Großauftrag an Land
gezogen. Der saudi-arabische Flugzeugfinanzierer Avilease bestellte
10 Exemplare des neuen A350-Frachters und 30 Schmalrumpf-Jets aus
der Modellfamilie A320neo, wie Airbus am Montag auf der weltgrößten
Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris mitteilte. Avilease könne die
Bestellung noch auf bis zu 22 A350F und 55 A320neo-Jets aufstocken.
Riyadh Air bestellt 25 Airbus-Großraumjets
LE BOURGET - Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus hat
am ersten Messetag in Le Bourget einen Großauftrag für sein größtes
Modell erhalten. Vertreter der saudi-arabischen Fluggesellschaft
Riyadh Air und Airbus unterzeichneten eine Bestellung über 25
Exemplare des Airbus A350-1000. Riyadh Air könne den Auftrag noch
auf 50 Maschinen des Typs erhöhen, teilte Airbus auf der Paris Air
Show am Montag weiter mit. Am Morgen hatte bereits der saudische
Flugzeugfinanzierer Avilease 40 Jets bei Airbus bestellt.
Frankreich schließt israelische Stände auf Luftfahrtmesse
PARIS/TEL AVIV - Frankreich hat die Stände mehrerer israelischer
Rüstungsunternehmen auf der Pariser Luftfahrtmesse Salon du Bourget
wegen der unerlaubten Ausstellung von Angriffswaffen schließen
lassen. Die betroffenen Unternehmen hätten sich anders als andere
israelische Firmen nicht an die klar kommunizierte Auflage für
Unternehmen aus Israel gehalten, keine Bomben und Angriffswaffen zur
Schau zu stellen, teilte eine Sprecherin des französischen
Verteidigungsministeriums mit.
Firma aus Aachen soll Daten von Microsoft-Kunden schützen
AMSTERDAM - Der Softwarekonzern Microsoft kommt
Bedenken seiner europäischen Kunden im Hinblick auf Datenschutz
entgegen und bietet künftig ein abgestuftes System zum Abschotten
der Daten in Europa an. Konzernchef Satya Nadella stellte in
Amsterdam ein Konzept vor, mit dem Kunden in Europa Cloud-Lösungen
von Microsoft betreiben können, bei denen die Kundendaten in Europa
bleiben. Dabei soll der Betrieb und der Zugriff von europäischen
Mitarbeitern kontrolliert werden und die Verschlüsselung vollständig
unter der Kontrolle der Kunden liegen.
Nach Abnahmestopp: Boeing schickt wieder neuen Jet nach China
SEATTLE/SHANGHAI - Der US-Flugzeugbauer Boeing
schickt nach dem zollbedingten Lieferstopp erstmals wieder eine neue
Maschine an eine chinesische Airline. Ein Langstreckenjet vom Typ
787 "Dreamliner" für die Fluggesellschaft Juneyao startete laut
Daten des Flugportals Flightradar24 vom Boeing-Werk in Seattle in
Richtung Shanghai. Juneyao Air hatte die Abnahme des Jets zuvor
abgelehnt, nachdem China in Reaktion auf die erhöhten Einfuhrzölle
der USA die eigenen Einfuhrabgaben kräftig hochgefahren hatte.
Boeing erwartet etwas schwächere Flugzeugnachfrage
PARIS - Der US-Flugzeughersteller Boeing rechnet für
die nächsten 20 Jahre mit einer etwas schwächer wachsenden Nachfrage
nach neuen Jets als zuletzt. Bis zum Jahr 2044 würden
voraussichtlich 43.600 neue Maschinen benötigt, teilte der Konzern
kurz vor der weltgrößten Luftfahrtmesse in der Nacht zum Sonntag in
Paris mit. Vor einem Jahr hatte Boeing bis zum Jahr 2043 noch fast
400 Maschinen mehr vorausgesagt.
Thyssenkrupp will bei Stahl-JV nicht weiter Zeit verlieren
BERLIN - Der Industriekonzern Thyssenkrupp will beim
tiefgreifenden Umbau seiner Stahlsparte zügig vorgehen. Auf die
Frage, wie schnell die weiteren 30 Prozent an den Miteigentümer EP
Group des tschechischen Unternehmers Daniel Kretinsky abgegeben
werden, sagte Thyssenkrupp-Chef Vorstandschef Miguel Lopez "Welt am
Sonntag": "Ohne weiter Zeit zu verlieren, aber in der richtigen
Reihenfolge: Zunächst einmal müssen wir den Bereich restrukturieren.
Deshalb verhandelt der Stahlvorstand mit dem dortigen Betriebsrat
und der IG Metall. Danach werden wir die nächsten Schritte in
Richtung eines 50:50-Joint-Ventures vollziehen."