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Aktien Frankfurt Ausblick: Krieg im Nahen Osten belastet Dax kaum zusätzlich

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der weiter eskalierende Nahost-Krieg dürfte am Montag am deutschen Aktienmarkt für leichte Verluste zum Handelsauftakt sorgen. Der X-Dax signalisierte den Dax eine Stunde vor dem Handelsstart 0,1 Prozent niedriger auf 23.491 Zähler. Damit würde der hiesige Leitindex zumindest vorerst eine wichtige Unterstützung knapp über 23.400 Punkten halten und er bliebe auch über seinem Zwischentief von 23.360 Punkten, auf das er am Freitag in der ersten Reaktion auf den israelischen Angriff gefallen war.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird kaum bewegt erwartet. Marktbeobachter sehen die Märkte derzeit im "geopolitischen Krisenmodus", denn neben dem Ukraine-Krieg gibt es nun einen weiteren Krisenherd im Nahen Osten, der für neue Nervosität sorgt. Dieser lenkt etwas ab von der üblichen Agenda, etwa dem Zinsentscheid US-Notenbank Fed in dieser Woche.

Dass die Aktienmärkte sich trotz der Verluste aber noch recht gut halten und Anleger nicht im "Panikmodus" sind, liegt laut Stephen Innes von SPI Asset Management an den Ölpreisen. Die seien zwar weiter gestiegen, unter dem Strich zum Wochenstart aber nur leicht. So sei die Straße von Hormus, eine wichtige Schifffahrtsroute, noch offen.

Die Gewaltspirale im Krieg der Erzfeinde Israel und Iran drehte sich indes über das Wochenende weiter. Israel überzog die Islamische Republik erneut mit mehreren Wellen von Luftangriffen, die vor allem der Zerstörung des iranischen Atomprogramms dienen sollten. Israel wurde derweil nach Angaben des Militärs in der Nacht erneut vom Iran aus mit Raketen angegriffen.

Analystin Helima Croft von der kanadischen Bank RBC sieht aber auch die Energieversorgung "eindeutig im Fadenkreuz des Konflikts". Die Risiken, dass es in einem längeren Kriegsszenario zu einem schwerwiegenden Versorgungsausfall kommt, würden größer.

Hierzulande bleiben damit Aktien aus der Rüstungsindustrie im Fokus. So notierten auf der Handelsplattform Tradegate die Papiere von Rheinmetall gut ein Prozent über dem Xetra-Schluss vom Freitag.

Unter den weiteren Einzelwerten sorgte das Analysehaus Jefferies mit skeptischen Einschätzungen zu den Werten Brenntag und Smyrise für Aufmerksamkeit. Bei dem letztgenannten Hersteller von Duftstoffen und Aromen etwa blickt der Experte Charlie Bentley vorsichtig auf das wichtige Geschäft rund um Heimtiernahrung, das in der Vergangenheit das im Vergleich zu den Wettbewerbern überdurchschnittliche Wachstum aus eigener Kraft angetrieben habe. Hier aber drohten sich wichtige Trends abzuschwächen. Für die Papiere von Symrise ging es auf Tradegate um fast vier Prozent nach unten.

Die Anteilscheine von Brenntag büßten auf Tradegate knapp zwei Prozent ein. Hier verwies der Fachmann Chris Counihan auf Führungswechsel auf der obersten Managementebene. Er rechnet daher damit, dass der Chemikalienhändler mit der Planung neuer Konzernwege erst gegen Ende des Jahres beginnen werde./la/mis

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0062 2025-06-16/08:20

Relevante Links: Brenntag SE, Symrise AG, Rheinmetall AG

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