Aktien New York Ausblick: Verluste - Boeing nach Flugzeugabsturz unter Druck
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen steuern am Donnerstag auf
moderate Verluste zu. Eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart
taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial
0,4 Prozent tiefer auf 42.702 Punkte. Den
technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 erwartet
IG 0,2 Prozent im Minus bei 21.813 Punkten.
Offenbar trauen die Anleger dem kleineren Fortschritt im
amerikanisch-chinesischen Zollstreit weiter nicht recht über den
Weg. Zudem kündigte US-Präsident Donald Trump an, in den kommenden
Wochen einseitig Zölle gegen Dutzende von Handelspartnern zu
verhängen. China hält sich nach der von Trump verkündeten Einigung
über die Lockerung von Exportbeschränkungen bedeckt. Neue
Inflations- und Arbeitsmarktdaten gaben den Aktienkursen unter dem
Strich zunächst einen moderat positiven Impuls.
Die US-Erzeugerpreise stiegen derweil im Mai gegenüber dem
Vorjahreszeitraum erwartungsgemäß und gegenüber dem April weniger
als erwartet. Dies würde es der US-Notenbank Fed tendenziell
erleichtern, die Zinsen zu senken. Allerdings erwarten Experten
einen solchen Schritt noch nicht von der Fed-Sitzung in der
kommenden Woche. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
stagnierten derweil - Ökonomen hatten mit einem leichten Rückgang
gerechnet.
Unternehmensseitig standen am Donnerstag der Flugzeugbauer Boeing
und der Triebwerkshersteller GE Aerospace
mit vorbörslichen Kursverlusten von 6,2
beziehungsweise 2,7 Prozent im Fokus. Die Nachricht vom Absturz
einer Maschine vom Typ Boeing 787 Dreamliner in Indien mit vielen
Todesopfern belastete. GE Aerospace will einem Medienbericht zufolge
ein Team zusammenstellen, welches nach Indien reisen und die
Cockpit-Daten der abgestürzten Maschine der Fluglinie Air India
untersuchen soll.
Die Aktien von Gamestop büßten sogar gut 17 Prozent
ein. Enttäuschende Geschäftszahlen der Einzelhandelskette für
Computerspiele und Unterhaltungssoftware verhagelten die Stimmung.
Dagegen konnten sich die Anteilseigner von Oracle
nach einem schon guten Lauf der Aktien über einen vorbörslichen
Kursgewinn von 8,7 Prozent freuen. Der Softwareanbieter legte zwar
durchwachsene Zahlen für das Ende Mai abgelaufene Geschäftsjahr vor,
rechnet aber nun mit kräftigem Schwung für die künftigen Umsätze.
Das Unternehmen setzt vor allem auf das Geschäft mit Infrastruktur
für die Cloud (IaaS), also einen Service, der die komplette
Rechenzentrums-Infrastruktur bereitstellt. Mehrere Analysten
reagierten auf den sehr ambitionierten Wachstumsausblick mit
deutlichen Aufstockungen ihrer Kursziele.
Die in New York gelisteten Anteilsscheine von Curevac
sprangen dank einer Übernahmeofferte von Biontech um
fast ein Drittel ihres Werts auf 5,36 US-Dollar hoch. Der Mainzer
Pharmahersteller will seinen Tübinger Konkurrenten für rund 5,46
Dollar je Curevac-Aktie schlucken und so den Bereich
Krebsimmuntherapie voranbringen. Es sei ein wichtiger Meilenstein in
der Umsetzung der Onkologie-Strategie, hieß es. Die Titel der
Mainzer zogen in New York um 0,7 Prozent an./gl/mis