PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte
haben am Mittwoch ihre Seitwärtsbewegung fortgesetzt. Der EuroStoxx
50 tendierte am Mittag praktisch unverändert mit
5.418,56 Punkten. Außerhalb des Euroraums lag der Londoner Leitindex
FTSE 100 mit 0,1 Prozent auf 8.862,02 Zähler leicht
im Plus. Der Schweizer SMI gewann ebenfalls 0,1
Prozent auf 12.365,69 Punkte.
Günstige Signale der Handelsgespräche zwischen den USA und China
brachten keinen Schub. Beide Länder waren zu einem Zwischenergebnis
gelangt. US-Handelsminister Howard Lutnick hatte vor Reportern in
London von einem erzielten Rahmenwerk gesprochen, um die
Übereinkunft von Genf umzusetzen.
"Offenbar wurden lediglich die zuletzt eskalierenden Spannungen
geglättet - ein diplomatischer Waffenstillstand, keine tragfähige
Lösung", hieß es in einer Einschätzung des Brokers Index Radar.
"Substanzielle Fortschritte, etwa im Zollstreit, sehen wir nicht."
Auch bei den Einzelsektoren passiert wenig. Ausreißer waren die
Einzelhandelswerte, die unter den Verlusten von Inditex
nach Zahlen zum ersten Quartal litten. Die Analysten
von RBC bezeichneten das Zahlenwerk als enttäuschend. Sowohl Umsatz
als auch operativer Gewinn (Ebit) hätten die Erwartungen leicht
verfehlt. Auch die Angaben zur jüngsten Geschäftsentwicklung hätten
den Erwartungen nicht ganz entsprochen. Die Analysten der Deutschen
Bank verwiesen beim Ausblick des Unternehmens auf einen verstärkt
negativen Einfluss der Wechselkurse.
Zu den Gewinnern im vergleichsweise starken Industriesektor gehörten
dagegen Schneider Electric mit rund einem Prozent
Aufschlag. Das US-Analysehaus Bernstein Research hatte den Wert mit
"Outperform" und einem Kursziel von 290 Euro bestätigt. Dank
spezifischer Geschäftsfelder, die anfangs oft eine geringe Rolle
spielten und dann immer wichtiger innerhalb des
Unternehmensportfolios würden, sei der Technologiekonzern in den
vergangenen Jahren organisch schneller gewachsen als die Konkurrenz,
hieß es.
Gefragt waren auch Rolls-Royce . Die Deutsche Bank
hatte das Kursziel von 860 auf 935 Pence angehoben. Dass der
Triebwerksbauer wegen seiner Expertise für nukleare U-Boot-Antriebe
als Technologie-Lieferant für den ersten britischen modularen
Kernreaktor ausgewählt worden sei, beflügele die mittelfristigen
Geschäftsaussichten, schrieb Analyst Christophe Menard. Die Aktie
gewann 1,7 Prozent./mf/jha/